Nachdem durchgesickert ist, dass für die Nachfolge der Kärntner Patientenanwältin die ehemalige Klagenfurter SPÖ-Stadträtin Corinna Smrecnik beste Karten haben soll, melden sich die Grünen und FPÖ zu Wort – und üben harsche Kritik an der SPÖ. „Kärnten – Land der Posten, Land des Schachers. Es ist eine Farce, mit welcher Selbstverständlichkeit die SPÖ der Freunderlwirtschaft frönt“, kommentiert Nationalratsabgeordnete und Landessprecherin Olga Voglauer in einer Presseaussendung die entsprechende Meldung in der Kleinen Zeitung.

Denn Smrecnik sei dafür nicht das einzige Beispiel. „Allein in den letzten Wochen können wir auf eine ganze Reihe bemerkenswerter Postenschacher blicken: Die Überstellung von Personal aus den politischen Büros direkt in den Magistrat ist wohl als größter Klagenfurter SPÖ-Postenschacher der letzten Jahre zu werten, die Neubesetzung des Magistratsdirektors in der Landeshauptstadt weist keinen sauberen Prozess, sondern einen mit parteipolitischer Schlagseite auf“, sagt Voglauer, die nicht an einen Zufall glaubt und der SPÖ in Kärnten „ein ungeniertes Machtstreben“ vorwirft.

Die Nationalratsabgeordnete ortet dahinter eine gezielte Maßnahme, um „den parteipolitischen Machtapparat zu stärken und zu erhalten.“ Dadurch würde man aber den Blick fürs große Ganze verlieren, befürchtet sie: „Maßnahmen für eine lebenswerte Zukunft bleiben auf der Strecke und Kärnten bleibt in der Entwicklung stehen.“

„Rotes Postenschacher-Karussell“

Überhaupt nicht begeistert ist auch der Kärntner FPÖ-Chef Klubobmann Erwin Angerer: „Das Postenschacher-Karussell der SPÖ dreht sich offenbar munter weiter. Für alle, die kein rotes oder schwarzes Parteibuch haben, ist eine Bewerbung für Top-Jobs im Landesdienst leider verlorene Liebesmüh. Und solange sich SPÖ und ÖVP das Land untereinander aufgeteilt haben, wird sich daran auch nichts ändern. Das einzig nachhaltige an der SPÖ-ÖVP-Koalition sind der Postenschacher und die Rekordschulden. Für die riesigen Baustellen des Landes haben SPÖ und ÖVP dafür keine Antworten“, kritisiert der FPÖ-Chef.

Angerer erinnert daran, dass erst im Vorjahr von Rot-Schwarz die Landesverwaltung auf 15 Abteilungen aufgebläht wurde und viele neue Posten geschaffen wurden. Aber auch die Kabeg werde offensichtlich von der SPÖ missbraucht, sei diese doch laut Medienberichten nur eine kurze Zwischenstation für die zukünftige Patientenanwältin.