Kaum ein Wochenende vergeht ohne Einsätze für Kärntner Bergretter wegen leichtsinniger Bergsteiger. Der Kalser Toni Riepler war Einsatzleiter bei jener waghalsigen 15-stündigen Rettungsaktion letztes Wochenende am Großglockner, als drei tschechische Bergsteiger den Gipfel erklimmen wollten - nach achtstündiger Autofahrt und trotz widrigsten Wetterbedingungen. Was verlangt eine solche Aktion den Helfern ab?
Toni Riepler: Wir hatten am fraglichen Abend die Bergrettungs-Jahreshauptversammlung in Kals und dachten bei der Alarmierung anfänglich an einen schlechten Scherz. Dass sich jemand bei diesem Wetter auf den Gipfel wagt, war nicht vorhersehbar. 14 Bergretter der Ortsstelle Kals und Alpinpolizisten haben sich auf den Weg gemacht. Wir sahen nur die Skispitzen, auch mit GPS war es nicht einfach, den Weg zu finden. Es hatte oben minus 9 Grad, wir standen teilweise bis zur Hüfte im Schnee bei 60 km/h Wind und bei verschwitzen Körpern dringt die Kälte rasch ein. Aber wir sind Bergretter und wollen in erster Linie helfen. Zum Spaß hätten wir es nicht gemacht.