Die Genderdiskussion hat wieder Fahrt aufgenommen. Nach dem jüngsten Vorstoß von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert nun auch die FPÖ Kärnten ein Genderverbot in Schulen und der Verwaltung. Unter Kärntens Schülern wird der Vorstoß kontroversiell gesehen. Die Freien Schüler Kärnten (FSK) haben in der Vorwoche im Schülerparlament den Antrag „Stärkt das generische Maskulinum“ eingebracht. Mit diesem fordern sie ein Verbot von gegenderten Texten in Schulbüchern. Der Antrag wurde im Parlament angenommen.

„Während sich Schüler noch vor Jahren vor den Grammatikfehlern gefürchtet hatten, ist es heute das Gendern. Früher hatte man eine schlechte Note in Deutsch wegen der Grammatik, heute bekommt man eine schlechte Note, weil man falsch gegendert hat oder eben gar nicht. Und das kann es ja wohl nicht sein. Meiner Meinung nach ist das Genderproblem ein von Linkspopulisten produziertes Problem. Punkt“, argumentiert der Landesgeschäftsführer und FS-Mandatar im Schülerparlament, Kai Sonntag.

Anders als ihre Kolleginnen und Kollegen sieht die Genderdiskussion die SPÖ-nahe Aktion kritischer Schüler_innen Kärnten/Koroška (AKS). Sie machen deutlich: „Wir werden immer gegen ein Genderverbot sein.“ AKS-Landesvorsitzende Maya Rischawy: „Wir haben uns als AKS in der Debatte beim Schüler_innenparlament klar gegen diesen Antrag ausgesprochen. Für uns steht fest: Ein solcher Antrag widerspricht ganz klar der Vorstellung von einer Schule, die für alle da ist.“ 

„Schule muss inklusiver Ort sein“

Entsetzt zeigen sich die AKS-Parlamentarier auch vom Abstimmungsverhalten vereinzelter Mandatarinnen und Mandatare der ÖVP-nahen Schülerunion. „Auch ich bin zutiefst schockiert davon, dass einige LSV-Mandatar_innen der Schülerunion bei einem solchen Antrag mit dem FSK mitgezogen sind und diesen Antrag nicht nur positiv abgestimmt haben, sondern die Freien Schüler Kärntens in der Antragsdiskussion auch klar unterstützt haben“, so Pius Erharter, AKS-Landesschüler_innenvertreter Pius Erharter. Die AKS setze sich „ganz klar für das Gendern in Schule und Gesellschaft ein. Denn Schule muss ein inklusiver Ort sein, an dem sich alle Schüler_innen wohlfühlen können.“