Der hausärztliche Bereitschaftsdienst ist in Kärnten zunehmend schwieriger zu organisieren. An den Feiertagen von Weihnachten bis über den Dreikönigstag klaffen Versorgungslücken, insbesondere in den Bezirken Spittal/ Drau und Villach-Land. Manche Sprengel sind hier bis zu drei Tagen ohne Nahversorgung, diese übernimmt nun ein „Ergänzungsdienst“.

„Nach Vorbild des ,Covid-19-Visitendienstes‘ wird der Ergänzungsdienst in Zusammenarbeit mit dem Arbeitersamariterbund über die Feiertage organisiert und das Pilotprojekt vom Land mitfinanziert“, sagt die Sprecherin der niedergelassenen Ärzte, Maria Korak-Leiter. In der Zentrale des Arbeitersamariterbundes in Villach werde eine Ärztin oder ein Arzt Bereitschaftsdienst versehen. „Wird der Ärztenotdienst 141 gerufen, wird abgeklärt, ob im jeweiligen Sprengel ein niedergelassener Mediziner Bereitschaft hat, wenn nicht, wird der Ergänzungsdienst vom Samariterbund zum Patienten chauffiert“, erklärt Korak-Leiter.

Zukunft des Bereitschaftsdienstes

Die Leistungen des Samariterbundes über die Feiertage unterstützt das Land Kärnten mit bis zu 25.000 Euro. „Hier geht es um die Organisations- und Transportleistung. Die medizinische Betreuung durch den ärztlichen Ergänzungsdienst zahlt wie immer die Gesundheitskasse. In den Bezirken Spittal an der Drau und Villach-Land werden wir dieses Modell heuer auf seine Wirksamkeit testen“, so Gesundheitsreferentin, Landesrätin Beate Prettner (SPÖ).

Bei einigen Ärzten gibt es allerdings Unmut darüber, dass nun Regionen, die keine Bereitschaftsdienste zustande bringen, finanziell belohnt werden. „Hier geht es nicht um Bevorzugung. Für das Projekt wurden zwei Regionen ausgewählt, wo Ressourcenmangel besteht. Es geht um die lückenlose medizinische Versorgung und um die Zukunft des Bereitschaftsdienstes in ganz Kärnten“, sagt Prettner, denn das Projekt gebe es schon länger und es werde auch fortgesetzt werden. „Wir erheben, wie der Bereitschaftsdienst in Zukunft gewährleistet und weiterentwickelt werden kann. Es gibt viele Überlegungen, das ist eine davon“, so die Gesundheitsreferentin.