Als Horrortrip vermarktete Touristentouren auf den Spuren eines Massenmörders sind in Australien nach Protesten gestoppt worden. Goulburn Ghost Tours bot nächtliche Ausflüge in einen Wald an, wo ein Massenmörder in den 1990er Jahren die Leichen von sieben Rucksacktouristen verscharrt hatte. Darunter waren drei Deutsche, zwei Briten und zwei Australier.

Der Belanglo-Wald liegt rund 130 Kilometer südöstlich von Sydney. Eine Mitarbeiterin bestätigte dem Fernsehsender ABC, dass die seit Juni angebotenen Touren ab sofort gestoppt seien. Auch die Webseite wurde geschlossen.

Extremer Horror mit "Geistererfahrung"

Anwohner und Kriminalitätsopferverbände reagierten empört, als die Touren durch Presseberichte ans Licht kamen. Ebenso der Ministerpräsident des Bundesstaates New South Wales, Mike Baird: "Das ist total skandalös. Ich konnte es kaum glauben", sagte er.

Das Unternehmen hatte seine Touren als "extreme Horrorerfahrung" angepriesen und Geistererfahrungen in Aussicht gestellt. "Kommt mit in den Wald, wo Ivan Milat seine Leichen vergraben hat. Wer in den Belanglo-Wald geht, kommt vielleicht nie zurück", schrieb es. Milat verbüßt seit 1996 eine lebenslange Haftstrafe.