Mindestens 36 Corona-Infizierte sind auf Chiles Station "Bernardo O"Higgins Riquelme" registriert worden. Bei den Infizierten handle es sich um 26 Mitglieder des Militärs und zehn zivile Personen einer Wartungsfirma, berichteten chilenische Medien am Montagabend unter Berufung auf die Armee, die die Station betreibt.

Jede Station lebte isoliert

Über Monate war der Südkontinent einer der letzten Orte gewesen, in denen man sich in geschlossenen Räumen beruhigt unter Leuten aufhalten konnte. Strenge Maßnahmen trugen dazu bei, einen Corona-Ausbruch zu vermeiden. Länder mit Forschungsstationen in der Antarktis sprachen schnell Verbote für Kreuzfahrtschiffe und andere Besucher aus, die keine lebenswichtigen Vorräte liefern. So verwandelte sich jede der Dutzenden Stationen in eine eigene Blase.

Versorgungsschiff brachte Covid

Die Zeitung "La Tercera" berichtete in der vergangenen Woche, dass die Crew des amphibischen Landungsschiffes "Sargento Aldea" nach einem Aufenthalt in der "Bernardo-O'Higgins-Station" wegen drei Corona-Fällen in Quarantäne gegangen sei. Das Schiff hatte Wartungspersonal und -Material für die Station transportiert. Die Infizierten von der Forschungsstation wurden in die Stadt Punta Arenas in Patagonien gebracht, die als Ausgangspunkt für Antarktis-Expeditionen gilt. Die Station "Bernardo O'Higgins Riquelme" liegt auf der nördlichsten Spitze der Antarktischen Halbinsel in der Westantarktis.

Die Basis ist eine von mehr als einem Dutzend chilenischer Stationen in der Antarktis und nach Bernardo O'Higgins Riquelme benannt, der für die Unabhängigkeit von Spanien kämpfte. Die Station wurde 1948 errichtet und ist damit eine der am längsten durchgehend betriebenen Stationen auf dem Kontinent Antarktika.

Irland verschärft Maßnahmen

Irland verschärft unterdessen seine Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie nach Weihnachten deutlich, um eine Ausbreitung der neuen Coronavirus-Variante zu verhindern. Die Beschränkungen kommen einer Ausgangssperre gleich. Die Regierung handle "schnell und aggressiv" als Antwort auf steigende Infektionszahlen, sagte Ministerpräsident Micheal Martin. Die Maßnahmen seien unter der Vermutung getroffen worden, dass sich die hoch ansteckende Virus-Mutation bereits in Irland ausbreite.

Restaurants und Pubs müssen vom 24. Dezember an schließen. Nach Weihnachten sind nicht zwingend notwendige Reisen außerhalb der eigenen Heimatregion untersagt, von Neujahr an sind keine privaten Besuche mehr gestattet. Zu Hochzeiten und Beerdigungen sind deutlich weniger Teilnehmer zugelassen. Der öffentliche Nahverkehr wird auf ein Viertel heruntergefahren. Das Einreiseverbot für Flüge aus Großbritannien wurde zunächst bis zum 31. Dezember verlängert.

Irland mit gut 4,9 Millionen Einwohnern hat - Stand 21. Dezember früh - etwas mehr als 80.000 Corona-Infektionen gemeldet. 2.158 Menschen sind mit oder an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben.

Niederlande setzt reguläre Behandlungen aus

Durch die steigende Anzahl von Covid-19-Patienten verschärft sich die Lage in niederländischen Krankenhäusern. Alle planbaren regulären Behandlungen wurden daher abgesagt, wie das Gesundheitsministerium entschied. Dadurch sollen so viele Mitarbeiter wie möglich für die Versorgung von Corona-Patienten freigestellt werden. Die akute und nicht aufschiebbare medizinische Versorgung wie etwa für Krebspatienten solle gewährleistet bleiben.

Deutschland erhöht Zahl der Intensivbetten

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sollen auch erneut mehr Patienten auf Intensivstationen in deutschen Kliniken verlegt werden. Das war bereits während der ersten Corona-Welle im Frühjahr geschehen. Die Zahl der Intensiv-Betten soll um 300 auf 1.450 landesweit erhöht werden. Zuletzt wurden etwa 12.000 Neuinfektionen in 24 Stunden gemeldet. Rund 200 Corona-Patienten werden täglich in ein Krankenhaus eingeliefert.