Zwischen 10. und 22. Juli lag die Reproduktionszahl bei 1,11, die geschätzte tägliche Steigerungsrate der Zahl der Fälle bei 3,2 Prozent. Dies ergab die neueste Auswertung durch Experten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der TU Graz. Die R-Zahl lag in der Vorwoche mit 1,10 nur knapp darunter.

Davor lag sie bei 1,29. Sie ist eine Schätzung der durchschnittlichen Zahl der Fälle, die von einer infizierten Person ausgehen, und wird basierend auf den vorangegangen 13 Tagen errechnet. Liegt die Zahl über 1,0, nimmt die Zahl der Infektionen kontinuierlich zu, liegt sie darunter, geht die Zahl der Infektionen zurück.

In manchen Bundesländern sei die Anzahl der inzidenten Fälle sehr gering, weswegen Schwankungen der effektiven Reproduktionszahl mit großer Vorsicht zu interpretieren seien, informierte die AGES in ihrem Freitagabend veröffentlichten Bericht. "Der Rückgang der effektiven Reproduktionszahl in Nieder- und Oberösterreich weist auf eine Beherrschung der Cluster hin. Die epidemiologischen Kurven in beiden Bundesländern zeigen allerdings weiterhin eine erhöhte Anzahl der täglich neudiagnostizierten Fälle auf", lautete die Interpretation der AGES.

Die effektive Reproduktionszahl in Wien schwankt indes um den Wert eins. Diese Entwicklung entspreche einer endemischen, also anhaltenden Verbreitung, die sich in Wien aber auf eine niedrige Zahl an neuen Fällen eingependelt habe.