Der Tourismus nimmt langsam wieder Fahrt auf, die Passagierzahlen steigen, mit ihnen wächst auch die Länge der Schlangen für die Abfertigung. Durch die in vielen Ländern fast ganz gefallenen Corona-Maßnahmen kommt es zum regelrechten Ansturm auf Urlaubsdestinationen. In Spanien kam es etwa über das Osterwochenende deswegen und aufgrund Personalmangels zu chaotischen Szenen: Alleine in Madrid sollen 3000 Passagiere ihren Flug verpasst haben. 

Besonders betroffen vom Chaos sind Briten, die sich vor allem gegenüber Iren benachteiligt sehen. So warfen britische Touristen dem Airport in Malaga vor Kurzem die "bevorzugte Behandlung" von Iren vor, sie kämen in den Genuss von "Express-Spuren" während man selbst stundenlang auf die Abfertigung durch die Einreisebehörden warten müsse. Viele machten ihrem Frust auf Twitter Luft: "Was für ein Witz! Eine riesige Schlange für UK-Passagiere, sie reicht die ganze Strecke zurück zum Duty-Free-Ausgang – während die EU-Schlange praktisch leer ist." Andere bezeichneten die Warteschlangen für Passkontrollen als "lächerlich."

Die Ungleichbehandlung ist freilich keine willkürliche Diskriminierung der Briten, sondern Konsequenz des Brexit. Das Königreich genießt bekanntlich seit dem Brexit nicht mehr das Privileg, sich innerhalb des Schengen-Raums frei zu bewegen.

Der Präsident der Vereinigung spanischer Flughäfen Javier Gandara räumte Probleme ein, man wolle solche Szenen zur Hochsaison vermeiden. Er fordert die Behörden auf, mehr Polizei insbesondere zur Abfertigung von Briten zur Verfügung zu stellen. 

Den Brexit sieht die Mehrheit der Briten inzwischen als negativ. Erfahrungen wie solche auf den Flughäfen werden wohl zusätzlich dazu beitragen.