Wieder geht es der Wurst an den Kragen: Nach der Currywurst-Causa in einer der Kantinen des Automobilkonzerns Volkswagen gerät nun der US-amerikanische Hot Dog in die Schlagzeilen. Auslöser ist diesmal nicht ein aufgebrachter Altkanzler (und Wurst-Fan), sondern eine neue Studie aus den USA: Die Universität Michigan hat über 5.800 Lebensmittel nach ihrer gesundheitlichen Belastung für den Menschen bewertet und will im Zuge dessen herausgefunden haben, dass der Verzehr eines Hot Dogs, also eine Fleischwurst in einem Weizenbrötchen, die Lebenszeit um 36 Minuten verkürzt. Dabei ist die Zeit des Verzehrs an sich noch gar nicht eingerechnet. Begründet wird das vorwiegend mit "der gesundheitsschädlichen Eigenschaft von verarbeitetem Fleisch", so die Studie.

Zur Analyse der in der Studie untersuchten Lebensmittel wurde der "Health Nutritional Index" von den Wissenschaftlern herangezogen. Mit diesem Index kann man die "positive oder negative Netto-Gesundheitsbelastung in Minuten Lebenszeit, die mit einer Portion verzehrter Lebensmittel verbunden ist" berechnet werden. Die vielen Lebensmittel wurden anschließend "basierend auf ihrer kombinierten Ernährungs- und Umweltleistung" in die Gruppen grün, gelb und rot eingeteilt. In der am schlechtesten bewerteten roten Gruppe fanden sich Lebensmittel wie verarbeitetes Fleisch, zuckerhaltige Getränke und Sandwiches. Während sie das Leben eines Menschen verkürzen können, könne andere Lebensmittel der grünen Gruppe, wie etwa Nüsse oder Obst, zusätzliche Minuten einbringen.

Sorge um Wettkampfesser

Es wären nicht die USA, wenn anstatt der eigentlichen Botschaft der Studienautoren, man wolle auf die Dringlichkeit einer Ernährungsumstellung zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit und der Umwelt hinweisen, eine andere überhand nimmt: Der Wettkampfesser Joey Chestnut stellte erst im Juli 2021 einen neuen Rekord auf, als er beim "Nathan's Famous Hot Dog Eating Contest" 76 Hot Dogs in sich hineindrückte. "Und ja, wir haben nachgerechnet", schreibt die Redaktion von ABC-News. "Joey Chestnuts Leben hat sich allein durch die während seiner Wettkämpfe gegessenen Hot Dogs, 1.094 an der Zahl, um fast einen Monat verkürzt."

Während die Twitter-Gemeinde bereits scherzt, Chestnut wäre der Studie zufolge minus 27 Jahre alt, reagiert der Angesprochene selbst: "Interessant, vielleicht muss ich mehr Nüsse essen, um ein wenig Zeit zurückzubekommen."

Videospiele gut für die Gesundheit?

Vielleicht sollten Hot Dog Liebhaber wie Joe Chestnut einfach damit beginnen, Videospiele zu spielen. Denn laut der E-Sports Plattform "Stakester" können Gamer in einer zweistündigen Spielsession bis zu 420 Kalorien verbrennen, was äquivalent zu 1.000 Sit Ups sei. Dazu haben die Autoren dieser Studie eine Gruppe von Gamern an Herzfrequenzmessgeräte angeschlossen, auf der Konsole lief FIFA und Warzone (bei entsprechendem Siegeswillen zwei sehr anstrengende Spiele). Das Ergebnis: Videospiele seien, entgegen der vorherrschenden Meinung, nicht schlecht für die Gesundheit - im Gegenteil.

Zuvor fanden australische Forscher der Queensland University of Technology heraus, dass Gamer im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 20 Prozent ein gesünderes Körpergewicht haben. Dabei wurde auch festgestellt, dass Menschen, die gerne Videospiele spielen, weniger Alkohol trinken und weniger rauchen als die Allgemeinheit.

Ob Videospiele ein probates Mittel sind, um den Hot Dog Konsum auszugelichen, obliegt der eigenen Beurteilung.