Auf der Flucht vor einem Buschfeuer hat sich ein Zwölfjähriger im Westen Australiens samt Haushund mit dem Auto seines älteren Bruders in Sicherheit gebracht. Lucas Sturrock war Medienberichten zufolge alleine zu Hause, als sich im Ort Mogumber - etwa 130 Kilometer nördlich von Perth - das Feuer am Sonntag gefährlich dem Haus der Familie näherte.

Bruder und Vater waren demnach im Kampf gegen die Flammen im Einsatz und hatten dem Buben gesagt, er solle fliehen und bei einem etwa vier Kilometer entfernten Orangenbaum Schutz suchen, falls das Feuer näherkomme. Als der Notfall tatsächlich eingetreten sei, habe Lucas sich kurzerhand den Hund geschnappt und sei mit dem Pick-up seines Bruders davongefahren.

Die Feuerwehr fand ihn etwa eine Stunde später und übergab ihn an die Polizei, die ihn mit seiner Familie zusammenbrachte. Der Zwölfjährige sei verängstigt gewesen. "Er war, typisch Farmer-Junge, aber auch ziemlich clever", zitierte der Sender ABC einen Feuerwehrmann. Wegen des starken Rauchs habe er sich wohl verirrt. "Gerade für solche Situationen haben wir ihm das Fahren beigebracht, als er etwa sieben war. Ich bin ziemlich stolz auf ihn", sagte der Vater.

Seit Oktober haben Buschbrände in Australien nach Angaben der Behörden rund 2,7 Millionen Hektar Land vernichtet. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben. Mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört. Betroffen ist vor allem der Osten des Kontinentstaats.

Tierschützer retteten zwölf Koalas

Australische Tierschützer haben indes zwölf Koalas vor einem Buschfeuer bei Sydney gerettet. Wie die Tierschützer am Dienstag mitteilte, kletterten die Retter auf mehrere Bäume, um drei Koala-Männchen, fünf Weibchen und vier Jungtiere in Sicherheit zu bringen, deren Lebensraum durch ein riesiges Feuer in den Blue Mountains in der Nähe von Sydney bedroht ist.

Das Feuer hat bereits 140.000 Hektar Land zerstört. Die Koalas wurden zunächst im Taronga-Zoo in Sydney untergebracht. Wenn ihr Zuhause wieder sicher ist, sollen sie nach Angaben der Tierschützer aber wieder ausgewildert werden. Die geretteten Koalas seien "wichtig", um die genetische Vielfalt der Population aus den Blue Mountains und das Überleben der Art zu sichern, sagte Nick Boyle von der Tierschutzabteilung des Zoos.

In Australien lodern seit Monaten hunderte Buschbrände, die schon mindestens drei Millionen Hektar Land zerstört haben. Auch viele Lebensräume der Koalas fielen den Flammen zum Opfer. Zwar wurden in den vergangenen Monate dutzende der Beuteltiere gerettet. Tierschützer gehen aber davon aus, dass hunderte weitere Koalas verendeten.

Nach Angaben der Tierschutzorganisation Science for Wildlife sind drei der fünf Gebiete in den Blue Mountains, in denen viele Koalas vorkommen, von den Bränden betroffen. Es sei aber nicht leicht, die Koalas zu finden und einzufangen, erklärte die Leiterin Kellie Leigh. "Wir hätten uns gewünscht, mehr Koalas retten zu können, aber wir sind froh, dass wir diese Gruppe retten konnten."

An der Ostküste Australiens soll es in dieser Woche noch heißer werden als bisher. Die Hitze und zunehmender Wind könnten die Brände weiter anfachen.