Der US-Filmproduzent Harvey Weinstein soll nach übereinstimmenden US-Medienberichten wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe bereits am Freitag verhaftet werden. Weinstein wolle sich Freitag früh den Behörden in New York stellen, berichtet die New York Times. Die Ermittlungen gegen den ehemaligen Medien-Mogul laufen seit Monaten.

Seit ersten Enthüllungen in den Medien im Oktober 2017 haben zahlreiche Frauen Weinstein sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der einst einflussreiche Filmproduzent hat Fehlverhalten eingeräumt, weist aber Vorwürfe von nicht-einvernehmlichem Sex zurück. Der 66-Jährige soll sich in Therapie befinden, seine Frau hat sich von ihm scheiden lassen.

Ermittlungen auf US-Bundesebene ausgeweitet

Die Ermittlungen gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein sind am Donnerstag wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe in den USA auf Bundesebene ausgeweitet worden. Die Ermittler wollen unter anderem herausfinden, ob der 66-Jährige Frauen dazu gebracht hat, über Staatsgrenzen hinweg zu reisen, um sie belästigen zu können, berichtete das "Wall Street Journal".

Ein solches Vorgehen Weinsteins würde demnach eine Anklage rechtfertigen. Laut "New York Times" wird auch untersucht, ob Weinstein gegen das Anti-Stalking-Gesetz verstoßen habe, etwa um Opfer einzuschüchtern.

Bundesweite Ermittlungen gelten Experten zufolge in Belästigungsfällen als ungewöhnlich. Sie werden normalerweise von den örtlichen Behörden geführt. Die laufenden Ermittlungen in Los Angeles und New York hatten aber bisher nicht zu einem Strafprozess gegen den Hollywood-Mogul geführt.