In der Demokratischen Republik Kongo sind drei Ebola-Patienten aus der Quarantäne entkommen. Zwei Patienten flüchteten am Montag aus einem Krankenhaus in der Millionenstadt Mbandaka und wurden einen Tag später tot aufgefunden, wie die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Mittwoch mitteilte. Ein weiterer Patient sei am Samstag geflüchtet und am selben Tag lebend gefunden worden.

"Das ist ein Krankenhaus, kein Gefängnis. Wir können nicht alles abschließen", sagte ein Mitarbeiter der Organisation. Der Kampf gegen das Virus befindet sich nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an einem kritischen Punkt. In den kommenden Wochen werde sich zeigen, ob man den Erreger unter Kontrolle bringen könne, sagte WHO-Experte Peter Salama.

Rasche Ausbreitung befürchtet

Nachdem Ebola in der vergangenen Woche erstmals in der Hafenstadt Mbandaka festgestellt wurde, fürchten Experten eine raschere Ausbreitung, besonders in Hauptstadt Kinshasa. Bisher sind schätzungsweise 27 Menschen an dem hochansteckenden Virus gestorben. Die WHO hatte am Montag begonnen, einen experimentellen Impfstoff in Mbandaka zu verabreichen. Es ist der neunte Ausbruch im Kongo, seit die Krankheit 1976 zum ersten Mal festgestellt wurde. Während der bisher schlimmsten Epidemie von 2013 bis 2016 starben in Westafrika 11.300 Menschen an der Krankheit.