Mit dem heutigen Tag, 8. August 2016, hat die Menschheit die ihr für dieses Jahr zur Verfügung stehenden natürlichen Reserven der Erde verbraucht. Der sogenannte Welterschöpfungstag fällt heuer bereits auf den 8. August, im vergangenen Jahr war es noch der 13. August.

Die Berechnungen werden jährlich vom Global Footprint Network durchgeführt. Dabei wird die global verfügbare Biokapazität (das Potenzial an Naturleistungen) dem Ökologischen Fußabdruck der Menschheit - also der Inanspruchnahme der Naturleistungen - gegenüber gestellt.

Dank der ökonomisch Schwachen

Dass es im "Raumschiff Erde" überhaupt bis zum 8. August reiche, sei nur den ökonomisch Schwachen geschuldet, betonte die Plattform Footprint. "Die Mehrheit aller Erdenbürgerinnen verbraucht noch recht wenig. Das wirkt sich rechnerisch zwar 'besser' für die Ökologie aus - ist aber eine Katastrophe für die benachteiligten Menschen, führt zu gespaltenen Gesellschaften und dem Verlust von Fairness und Solidarität", erklärte Wolfgang Pekny von der Plattform in einer Aussendung.

1,7 Globale Hektar für jeden

Die Erde bietet ungefähr 12,2 Milliarden Hektar bioproduktiver Fläche. Der rechnerische Anteil für jeden Menschen beträgt demnach etwa 1,7 Globale Hektar (gha). Damit kommt der Durchschnittsösterreicher bei weitem nicht aus: Er beansprucht etwa 6,1 gha. "Würden alle ErdenbürgerInnen auf ähnlich großem Fuß leben wie wir in Österreich, wären über 3,3 Planeten nötig", veranschaulichten die Umweltschutzorganisationen WWF, Global 2000 und Greenpeace in einer Aussendung.

Für jeden Einzelnen gibt es nun die Möglichkeit, seinen persönlichen Welterschöpfungstag zu berechnen. Dazu bietet die Plattform Footprint eine Smartphone-App (Download auf overshoot.footprint.at) an: Wer sie mit den Daten zum eigenen Reise-, Konsum- und Ernährungsverhalten "füttert", bekommt seinen Overshootday berechnet.