Wegen einer Bombendrohung ist eine israelische Passagiermaschine am Dienstag über der Schweiz und Österreich kurzzeitig von Kampfflugzeugen begleitet worden. Eine Bombe an Bord des Fliegers wurde allerdings nicht gefunden, wie das israelische Außenministerium noch während des Fluges mitteilte.

Die Boeing 747 aus New York landete am Dienstagmittag (Ortszeit) planmäßig auf dem Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv, wie eine Sprecherin der Fluggesellschaft El Al sagte.

Zwei Überschallknalle

Zwei Schweizer Kampfflugzeuge stiegen am Morgen um 8.30 Uhr im Gebiet von Schaffhausen nahe der deutschen Grenze zu dem Flugzeug der Gesellschaft El Al auf. Durch den Einsatz ließen zwei Überschallknalle die Schweizer Luft erzittern. Die Kampfjets nahmen die Linienmaschine an der französischen Grenze in Empfang und begleiteten sie bis zur österreichischen Grenze.

Nachdem die österreichischen Behörden von der Schweiz informiert worden waren, stiegen zwei Eurofighter zu einem Alarmstart auf, teilte ein Bundesheersprecher der APA mit. Im österreichischen Luftraum wurde die Maschine im Tiroler Raum abgefangen und bis Villach begleitet.

Eurofighter war bewaffnet

Die Eurofighter hätten einen "technischen Einsatzflug" der Priorität Alpha durchgeführt und seien bewaffnet gewesen, so der Bundesheersprecher. Es habe sich um eine scheinbare Notsituation gehandelt. Derartige Einsätze seien die "ureigenste Funktion" der Eurofighter. Sie kämen pro Jahr 30 bis 50 Mal vor. Vor zwei Jahren habe es einen vergleichbaren Einsatz mit einem türkischen Passagierflugzeug gegeben

Anonyme Bombendrohung

Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums teilte unterdessen mit, das Flugzeug sei vollkommen unbeschädigt und planmäßig weiter unterwegs nach Tel Aviv. Bei den US-Flugbehörden sei eine anonyme Bombendrohung eingegangen, erklärte der Sprecher. Es sei behauptet worden, in der Küche des Flugzeugs befinde sich eine Bombe. Die USA hätten die Schweiz darüber informiert, während die Passagiermaschine in ihren Luftraum geflogen sei. "Eine Untersuchung hat ergeben, dass sich keine Bombe an Bord befindet, und das Flugzeug setzt seine Reise planmäßig fort", sagte er weiter.

Ein Sprecher der Schweizer Flugsicherung Skyguide sagte, im Fall einer solchen Warnung sei es üblich, dass Militärmaschinen aufstiegen und ein Sichtkontakt mit dem Cockpit des betreffenden Flugzeugs gesucht werde.