Ein Brand auf der größten Autoreifen-Deponie von Spanien hat einen Großeinsatz der Feuerwehr ausgelöst. Über der Deponie südlich von Madrid stieg am Freitag eine riesige, schwarze Qualmwolke in den Himmel, die bis in die Hauptstadt zu sehen war. Die Bewohner mehrerer Ortschaften in der Umgebung wurden zuerst aufgerufen, ihre Wohnungen nicht zu verlassen und Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Am Abend haben die Behörden dann die Evakuierung einer ganzen Siedlung angeordnet. Wie die Regierung der Region Kastilien-La Mancha in Toledo mitteilte, mussten in der Kleinstadt Sesena etwa tausend  Menschen ihre Wohnungen verlassen.

Die Räumung sei sicherheitshalber angeordnet worden für den Fall, dass die giftige Rauchwolke nach einer Änderung der Windrichtung in die Siedlung getrieben werde. Ein großer Teil der Bewohner habe den betroffenen Stadtteil schon vorher freiwillig verlassen.

Rauch stark krebserregend

Auf der mehr als elf Hektar großen Deponie, die vor über einem Jahrzehnt aus Umweltgründen von der Justiz für illegal erklärt worden war, sind nach Informationen der Nachrichtenagentur Efe bis zu 100.000 Tonnen Autoreifen gelagert. Der Umweltexperte Joan Grimalt vom staatlichen Forschungsinstitut CSIC warnte, dass der Rauch "sehr gesundheitsschädlich" sei und "stark krebserregende Stoffe" enthalte.

Der Rauch erschwerte auch den Einsatz von Hubschraubern und Löschflugzeugen. Die Feuerwehr konzentrierte sich zunächst darauf, eine weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern. "Es kann noch mehrere Tage dauern, bis das Feuer gelöscht ist", berichtete der staatliche Rundfunk RNE unter Berufung auf Behördenkreise.

Das Feuer war vermutlich gelegt worden. "Der Brand hatte an einem äußersten Ende der Deponie begonnen", sagte der Bürgermeister der nahe gelegenen Ortschaft Sesena, Carlos Velázquez dem Radiosender Cadena SER.