Die "Bild"-Zeitung und die "Neue Westfälische" hatten am Montag übereinstimmend unter Berufung auf Polizeikreise berichtet, dass das verdächtige Paar aus Höxter in Deutschland ein weiters Tötungsdelikt gestanden haben soll. Die Staatsanwaltschaft Paderborn wollte das zunächst weder bestätigen noch dementieren, doch die Deutsche Presse Agentur erhielt eine Bestätigung der Berichte aus Polizeikreisen.

Die Staatsanwaltschaft Paderborn wollte sich am Montag nicht zum Stand der Ermittlungen äußern. Erst am morgigen Dienstag will die Behörde im Rahmen einer Pressekonferenz weitere Informationen bekannt geben.

Angebliches zweites Mordgeständnis

Wie die "Bild"-Zeitung berichtete, soll noch unklar sein, ob das angebliche zweite Mordgeständnis mit dem bisher ungelösten Fall der 21-jährigen Frauke Liebs in Verbindung steht. Der "Neuen Westfälischen" zufolge war die Schwesternschülerin aus Lübbecke 2006 in Paderborn verschleppt worden. Monate später wurden demnach Überreste der Leiche in einem Wald in Lichtenau gefunden.

Laut der Zeitung "Neue Westfälische" hätten sich seit Bekanntwerden des Falles mehrere Frauen gemeldet und angegeben, früher mit dem verdächtigen 46-Jährigen Kontakt gehabt zu haben, heißt es von einem Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Mann soll jahrelang versucht haben, mittels Kontaktannoncen in Zeitungen und Dating-Portalen Frauen anzulocken.

41-jährige Deutsche misshandelt und gestorben

Der Fall war vergangene Woche ins Rollen gekommen, als das verdächtige Paar eine 41-jährige Deutsche in ein Krankenhaus gebracht hatte, wo diese schließlich gestorben ist.

Bei der Obduktion der Leiche stellten Rechtsmediziner fest, dass die Frau an den Folgen stumpfer Gewalt gegen den Kopf gestorben war. Damit werden etwa Schläge bezeichnet. Der 46-Jährige und dessen 47-jährige Ex-Frau wurden daraufhin festgenommen und am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehle wegen Totschlags.