Nebel und Regen hinderten die rund 250 Soldaten, Polizisten und weiteren Helfer am Montag am Fortkommen in der dicht bewaldeten Gegend in der Provinz Papua, erklärte die Such- und Rettungsbehörde. Mit Überlebenden unter den 54 Menschen an Bord wurde nicht gerechnet.

Die Suchaktion wurde mit Anbruch der Nacht um 17.30 Uhr Ortszeit ausgesetzt, wie der Chef der Rettungsbehörde Bambang Soelistyo sagte. Am Dienstag sollten sich die Helfer wieder auf den Weg machen. Zuvor hatte ein Sprecher des Verkehrsministeriums gesagt, von einem Flugzeug aus seien am Sonntag Trümmerteile in einem Gebiet in der Nähe von Oksibil in Papua gesichtet worden. Anrainer hatten bereits berichtet, sie hätten das Wrack des Flugzeugs gefunden, das an einem Berg zerschellt sei.

Die Suche nach der Maschine gestaltete sich schwierig. Die Gegend sei von steilen Felsen durchzogen und dicht bewaldet, sagte Armeesprecher Teguh Pudji Rahardjo. "Es gibt keine Straße, überhaupt keinen Zugang." Es galt als sehr unwahrscheinlich, dass jemand das Unglück überlebt haben könnte. Die Überlebenschancen der Insassen - vermutlich alle Indonesier - seien "sehr gering", sagte Soelistyo.

Die Propellermaschine der kleinen Gesellschaft Trigana Air war bei schlechtem Wetter auf dem Weg von Jayapura, der Hauptstadt von Papua, nach Oksibil verschwunden. Eine halbe Stunde nach dem Start und zehn Minuten vor der geplanten Landung brach dann der Kontakt ab. An Bord waren 44 erwachsene Passagiere, fünf Kinder und die fünfköpfige Crew. Ob es möglicherweise Überlebende gab, war am Montag noch unklar, galt aber als unwahrscheinlich.

Zudem transportierte die Maschine Bargeld in Höhe von 6,5 Milliarden Rupien (umgerechnet rund 420.000 Euro), wie der Chef der Post von Jayapura, Haryono, mitteilte. Dabei habe es sich um staatliche Hilfen gehandelt, die an arme Familien in der Provinz verteilt werden sollten.

Angehörige warten auf Informationen

Angehörige der Passagiere warteten am Montag verzweifelt auf Nachrichten. "Wir wollen wissen, was aus meinem Bruder geworden ist, der an Bord der Maschine war", sagte Rifan Wea am Flughafen von Jayapura. Dort hat Trigana Air ein Krisenzentrum eingerichtet, wo etwa 100 Angehörige ausharrten.

Trigana Air gibt es seit 1991, seitdem wurden nach Angaben des Aviation Safety Network 14 "ernste Vorfälle" registriert. Zwar bietet die Gesellschaft nur Inlandsflüge an, gleichwohl setzte die EU sie wegen Sicherheitsbedenken auf ihre schwarze Liste.

In Indonesien kommt es aus Sicherheitsmängeln, aber auch wegen schlechten Wetters immer wieder zu Flugzeugunglücken. Im Dezember kamen beim Absturz einer AirAsia-Maschine in die Javasee 162 Menschen ums Leben. Ende Juni starben 142 Menschen, als ein Militärflugzeug mit Angehörigen von Soldaten und Zivilisten in Medan abstürzte. Unter den Opfern waren auch rund 20 Bewohner der Stadt im Westen des Inselstaats.