Der 59-jährige Mann, der in einem Kino im US-Staat Louisiana zwei Menschen erschoss und neun weitere verletzte, hat nach Polizeiangaben seit langem an schweren psychischen Störungen gelitten. Dennoch konnte er in einem Pfandhaus im vergangenen Jahr völlig legal die halbautomatische Waffe kaufen.

Damit eröffnete er am Donnerstagabend (Ortszeit) während einer Filmvorführung in der Stadt Lafayette das Feuer. Zwei junge Frauen starben, fünf der Verletzten wurden am Freitag noch in Krankenhäusern behandelt. Der von der Polizei als John Russell H. identifizierte Schütze tötete sich selbst, als Polizisten ihm den Fluchtweg abschnitten. Er hatte nach Behördenangaben zuvor in den Staaten Georgia und Alabama gelebt, war aber zuletzt wohnungslos und befand sich erst seit Anfang Juli im Raum Lafayette.

Motiv nach wie vor unklar 

Was den Mann zu seinem Amoklauf bewog, blieb unklar. Fest steht jedoch der Polizei zufolge, dass der Mann in vergangenen Jahren wegen schwerer psychischer Störungen behandelt worden war und ein zunehmend irrationales Verhalten an den Tag legte. Nach Medienberichten lebte seine Familie in Angst vor ihm und ließ ihn 2008 zwangsweise in eine psychiatrische Klinik einweisen, weil er eine Gefahr für sich selber und andere darstellte. Im vergangenen Frühjahr habe seine Frau die Scheidung eingereicht.

Wie es weiter hieß, äußerte H. im Internet zunehmend wuterfüllte, radikale Positionen - gegen Homosexuelle, Abtreibungen, Frauen, die einen Beruf ausüben, Liberale und die US-Regierung. Und als er 2014 bankrott gewesen und nach einer Zwangsvollstreckung seines Hauses verwiesen worden sei, habe er es verwüstet.

Die Tat weckt Erinnerungen an einen Amoklauf im US-Staat Colorado im Juli 2012. Damals waren während einer "Batman"-Filmpremiere in der Stadt Aurora zwölf Menschen getötet und 70 weitere verletzt worden. Der 27-Jährige Täter wurde vor einer Woche wegen Mordes schuldig gesprochen. Ihm droht die Todesstrafe.

Die Schießerei in Louisiana stellt erneut die Waffengesetze in den USA in Frage, nach denen jeder Bürger eine Waffe tragen darf. Nur wenige Stunden vor den Ereignissen hatte sich Präsident Barack Obama in einem Interview "frustriert" darüber gezeigt, dass ihm eine Verschärfung des Waffenrechts bisher nicht gelungen sei.