Fast vier Monate nach dem Verschwinden Dutzender Studenten in Mexiko ist ein weiterer Hauptverdächtiger festgenommen worden. Der Mann sei in der Ortschaft Jiutepec im Bundesstaat Morelos gefasst worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mit. An dem Einsatz seien die Streitkräfte und die Bundespolizei beteiligt gewesen.

Ende September hatten Polizisten in der Stadt Iguala 43 Studenten verschleppt und sie laut Zeugenaussagen der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" übergeben. Bandenmitglieder räumten mittlerweile ein, die jungen Leute getötet und verbrannt zu haben. Die Ermittler entdeckten am mutmaßlichen Tatort nur wenige Überreste. Eindeutig identifiziert wurde bisher lediglich ein Opfer. Die Identifikation war durch DNA-Analysen an zwei Knochenfragmenten an der Universität Innsbruck möglich gewesen.

Als Mitglied der "Guerreros Unidos" sei der nun inhaftierte Verdächtige für den Mord und die Verschleierung der Tat verantwortlich, hieß es in einem Bericht der Zeitung "Milenio". So soll er seine Mittäter angewiesen haben, ihre Kleidung zu verbrennen, um Beweise zu vernichten.

Mittlerweile sind wegen des Verbrechens 97 Verdächtige in Haft, darunter Polizisten und Bandenmitglieder. Gegen den Bürgermeister von Iguala und seine Frau wurde bereits Anklage erhoben. Der Rathauschef soll die Tat angeordnet haben, um zu verhindern, dass die Studenten eine Rede seiner Ehefrau stören.

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