Die Situation in Mexiko spitzt sich weiter zu. Experten befürchten, dass der Millionenmetropole Mexiko-Stadt bald das Wasser ausgehen könnte. Die Behörden sprechen von rund 5,3 Milliarden Euro, die in den nächsten 15 Jahren benötigt werden, um die Wasserkrise in den Griff zu bekommen.

Alte Rohre und gewaltige Dürre

„Mehrere Stadtteile leiden seit Wochen unter Wassermangel, und es dauert noch vier Monate, bis es wieder regnet“, sagte Christian Dominguez Sarmiento, Atmosphärenforscher an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM), gegenüber CNN. Die Stadt wird unter anderem von Quellen außerhalb der Stadt versorgt. Doch durch zahlreiche Lecks in den Leitungen gehen fast 40 Prozent des Wassers verloren.

Neben den veralteten Rohren, die laut Experten dringend ersetzt werden müssten, ist vor allem der Klimawandel für die Dürre verantwortlich. „Jahre mit ungewöhnlich wenig Niederschlag, längeren Trockenperioden und hohen Temperaturen haben ein Wassersystem zusätzlich belastet, das ohnehin schon überlastet ist, um den gestiegenen Bedarf zu decken“, schreibt die Wetterredaktion von CNN.

Politik will beruhigen, aber nichts ausschließen

Die Behörden hatten als erste Reaktion eine Beschränkung des Wassers, das aus Stauseen gepumpt werden darf, eingeführt. Die Folgen sind dramatisch. In manchen Stadtteilen gibt es nur mehr an zwei bis drei Tagen pro Woche Wasser, berichtete etwa „El Economista“. In den letzten 60 Jahren ist die tägliche Wasserversorgung pro Einwohner um die Hälfte zurückgegangen.

In den mexikanischen Medien wird bereits über den Tag „null“ spekuliert - also jenem Tag, an dem die Wasserversorgung endgültig versiegen könnte. Auch wenn die Politik um Beschwichtigung bemüht ist, will niemand ausschließen, dass es eines Tages dazu kommen könnte. Die Folgen wären dramatisch.