Marco Odermatt hat nach Sölden und Val d'Isere am Montag auch den Weltcup-Riesentorlauf in Alta Badia gewonnen. Allerdings blieben ihm von sechs Zehntel-Sekunden auf den Norweger Henrik Kristoffersen nur noch zwei übrig. Kristoffersen griff im zweiten Lauf fulminant an, blieb vor den Augen des anwesenden Firmengründers von van Deer, Marcel Hirscher, aber Zweiter. Dritter wurde Zan Kranjec (SLO/+0,92). Bester Österreicher war erneut wie am Vortag Marco Schwarz als Siebenter.

Odermatt war am Sonntag im ersten RTL-Rennen auf der Gran Risa Zweiter geworden. "Druck ist es immer, man will nie verlieren. Es sind die größten Verfolger auch auf dem Podest, das zeigt, man muss immer angreifen", meinte Odermatt im ORF-TV-Interview. Der Schweizer führt im Riesentorlauf- und Gesamt-Weltcup. Vom tollen Lauf Kristoffersens im zweiten Heat hatte er nichts mitbekommen. "Das war eine Minute bevor ich starte, da ist man im Tunnel. Vorne geben alle Gas, man weiß, man muss selber auch angreifen", so der Eidgenosse.

Schwarz ist "zufrieden"

Schwarz verpasste zwar eine weitere Verbesserung seines bisher besten RTL-Ergebnisses als Siebenter, der Sechste vom Sonntag war aber dennoch glücklich. "Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden. Mit dem siebenten Platz kann ich schon gut leben", konstatierte Schwarz im ORF-TV-Interview. Die Form passe, es liege nur an Kleinigkeiten, damit "es für ganz vorne auch passt." Am Montag sei er im oberen Teil des zweiten Laufs zu gerade gefahren. "Ich muss mir ein bisserl mehr zutrauen und es gnadenlos durchziehen."

Raphael Haaser verbesserte sich im zweiten Durchgang vom 13. auf den neunten Rang (+2:31 Sek.), Stefan Brennsteiner fiel vom 9. auf den 17. Platz zurück (+3,05). Roland Leitinger hatte wie Fabio Gstrein und Lukas Feurstein die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst.

Für Haaser war es nach einem bösen Trainingsunfall am Vortag eine Erleichterung. Er hatte am Sonntag beim Einfahren vor dem ersten Durchgang einen Innenskifehler, konnte nicht mehr reagieren und rammte seinen eigenen (Fischer-)Servicemann. Dieser erlitt bei dem Unfall einen Unterschenkelbruch.

Feller hat es ein wenig übertrieben

Noch vor der ersten Zwischenzeit im ersten Durchgang ausgeschieden ist Manuel Feller, für den der Trip nach Alta Badia unbefriedigend war. "Ein ganz normaler Innenskifehler", sagte der Tiroler. "In der Passage, wo das dann passiert, habe ich gestern im zweiten Durchgang sehr viel Zeit liegengelassen. Darum habe ich versucht, die Schwünge zu treiben und schnell zu machen, und habe es ein bisschen übertrieben", analysierte er sein Aus.

Ebenfalls nach einem Fahrfehler früh verabschieden musste sich Lucas Braathen, der am Sonntag noch gewonnen hatte. "Ich hatte ein gutes Gefühl am Start heute. Die erste Sektion war gut", meinte der Norweger. "Das ist Racing, Racing ist immer am Limit. Der Winkel war dann ein bisschen zu spitz in diesem Abschnitt."