Heuer war die Situation eskaliert. Mehrmals hatten sich Mitarbeiter des RTV Slovenija mit Streiks gegen zunehmend schamlose Versuche der politischen Einflussnahme zur Wehr gesetzt. Nicht weniger als die „Zerstörung der öffentlich-rechtlichen Anstalt“ befürchteten protestierende Mitarbeiter, die den Abgang der gesamten Geschäftsführung und die redaktionelle Unabhängigkeit forderten.
Mit der Ablehnung eines Referendums, mit dem die oppositionelle SDS von Ex-Ministerpräsident Janez Janša gegen ein neues Mediengesetz vorgehen wollte, könnte in der Vorwoche eine Kehrtwende eingeläutet worden sein. Die Reform sieht zentral vor, dass im 29-köpfigen Aufsichtsgremium nicht mehr die Politik das Sagen hat, sondern die Verantwortung wandert in Richtung Zivilgesellschaft und Mitarbeiter. Die Parallelen zu dem in politischen Freundeskreisen organisieren ORF-Stiftungsrat – Stichwort Sideletter – sind offenkundig.