Die Funktion des Direktors des Akademischen Gymnasiums ist Franz Hasenhütl (39) noch Neuland. Als Lehrer ist er dem Akademischen Gymnasiums jedoch schon seit 15 Jahren verbunden. Mit seiner Übernahme des Direktorats im September bekam er neben der Verantwortung, die älteste Schule der Stadt Graz zu leiten, auch noch die Sonderaufgabe mit, sie durch das 450. Jubiläumsjahr zu frühen. Für ihn Anlass, um nicht nur in die Vergangenheit des Gymnasiums zurückzublicken, sondern auch neue Wege für die Zukunft einzuschlagen.

Eine große Vision ist dabei, ein Netzwerk im Herzen von Graz aufzubauen: „Ich möchte noch mehr Kooperationen schaffen, zwischen dem Akademischen Gymnasium und Universitäten und Betrieben“, meint Hasenhütl. Denn der Hauptfokus im Akademischen Gymnasium soll in Zukunft noch mehr auf der individuellen Förderung von Begabungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler liegen. „Wir möchten Schülerinnen und Schüler so begleiten, dass sie ihre Potenziale erkennen und fördern können“, meint der 39-Jährige.

Schule gestalten

Dabei spricht er selbst aus eigener Erfahrung, denn zunächst hatte er das Lehramt beruflich nicht auf dem Schirm. Erst durch einen seiner Lehrer am Bischöflichen Gymnasium hat er sich für das Latein- und Theologiestudium entschieden. Direkt nach dem Studium hat es ihn dennoch nicht an die Schule, sondern in die Universitätsassistenz gezogen. Allerdings: „Ich habe mir dann die Frage gestellt, worin sehe ich den meisten Sinn, und den habe ich in der Begleitung von und der Arbeit mit jungen Menschen gesehen“, so Hasenhütl. Seither hat er das Akademische Gymnasium nicht mehr verlassen. Denn es war ihm von Beginn an wichtig, Schule aktiv zu gestalten.

Ganz einfach war die Umstellung auf die Direktorrolle dennoch nicht: „Meine Funktion als Direktor pendelt zwischen Bildungsmanager, Schulwart und Seelsorger“, erzählt er lachend. Zudem hat er die Schule mitten in einem Jubiläumsjahr übernommen. Denn am Samstag feiert das Akademische Gymnasium sein 450-jähriges Bestehen. Dabei steht für Hasenhütl vor allem die generationenübergreifende Gemeinschaft im Mittelpunkt. „Für den Festakt haben sich Leute angemeldet, die vor 70 Jahren maturiert haben, aber auch welche, die erst vor zwei Jahren maturiert, haben“, erzählt Hasenhütl stolz. Genau dieser Zusammenhalt und das Miteinander in der Schule ist es auch, was sich der 39-Jährige für die Zukunft der Schule wünscht.