Schon seit einigen Jahren wird immer wieder von einer Neuauflage des legendären DeLorean gemunkelt. Während bisherige Ankündigungen im Sand verliefen, könnte diesmal zumindest ein Showcar das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Gewissheit gibt es am 18. August, wo das es im Rahmen des Concours d'Elegance in Pebble Beach präsentiert wird.

Nun wurden die ersten Bilder und der Name des Elektrosportwagens veröffentlicht: Der Sprint von 0 auf 100 km/h soll für den Alpha 5 in rund drei Sekunden Geschichte sein, der Topspeed - solange ihn die Akkus hergeben - bei knapp 250 km/h liegen. Mehr als die angepeilten Daten für Batteriekapazität (100 kWh) und Reichweite (480 km/h) verrät DeLorean zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Für die Optik des DeLorean zeichnet Italdesign verantwortlich
Für die Optik des DeLorean zeichnet Italdesign verantwortlich © DeLorean Motor Company

Von der kantigen Zeitmaschine aus dem Kinohit "Zurück in die Zukunft" ist abgesehen von den gigantischen Flügeltüren und den Sonnenschutzlamellen in der Heckscheibe nicht viel geblieben. Das Design stammt wieder vom Reißbrett von Italdesign. Das Coupé streckt sich auf eine Länge von fünf Metern (Breite 2,04 m, Höhe 1,37 m, Radstand 2,3 m).

Hinter dem Projekt steckt die DeLorean Motor Company, die sich auf den Handel mit Ersatzteilen des DMC-12, dessen Restauration und auch dessen Verbesserung – sprich dem Beseitigen der erklecklichen Anzahl von Fehlern, die sich wegen der übereilten Entwicklung einst einschlichen – spezialisiert hat.

CEO Joost de Vries will es übrigens bei dem Sportcoupé nicht belassen und hat eine ganze Modellfamilie angekündigt, die allerdings nicht vollends batterieelektrisch sein soll. Auch Modelle mit Verbrennungsmotor und Wasserstoffantrieb sind im Gespräch. Warten wir es ab - diesbezüglich soll es auf dem Concours d'Elegance in Pebble Beach konkrete Informationen geben.

Der erste Blick in das puristische Cockpit
Der erste Blick in das puristische Cockpit © DeLorean Motor Company

Die Geschichte des DMC-12

Jeder kennt ihn, aber längst nicht jeder kennt seine Geschichte: Die begann nämlich nicht als kantige Zeitmaschine aus dem dreiteiligen Kinohit "Zurück in die Zukunft" – da war Produktion des DeLorean DMC-12 schon längst ausgelaufen. Nur 21 Monate lang wurde der Flügeltürer mit der markanten Edelstahlkarosserie in der eigens dafür errichteten Fabrik im nordirischen Dunmurry gebaut. Am 24. Dezember 1982 lief das letzte von rund 9000 Exemplaren vom Band, zwei Monate darauf wurde das Unternehmen des US-amerikanischen Automanagers John DeLorean liquidiert.

Der erfolgsverwöhnte Karrierist war daraufhin zu allem bereit: "Ich habe noch nie versagt, und dabei soll es bleiben." Die Rechnung für die kurzfristige Sanierung war hoch: Am 19. Oktober 1982 wurde der Unternehmer mit österreichischen Wurzeln vom FBI wegen Drogenhandels verhaftet. Ein Informant der US-Drogenbekämpfungsbehörde hatte DeLorean in einen fiktiven Deal verwickelt, dem zu allem bereiten Geschäftsmann damit die Rettung seines insolventen Unternehmens in Aussicht gestellt. Zwar wurde DeLorean freigesprochen, musste aber in der Folge Privatinsolvenz anmelden.

War der DMC-12 bis dato wie Blei in den Schauräumen der Händler gestanden, kurbelten die Schlagzeilen die Nachfrage wieder an, weshalb für die letzten Exemplare Spitzenpreise bezahlt wurden. Und mit dem Kinostart von "Zurück in die Zukunft" wollte ohnehin jeder einen DeLorean haben. Am besten mit Fluxkompensator.