Die Platzreife für den Golfplatz hat der kompakte Koreaner bereits in der zweiten Generation erlangt. In der dritten Auflage verbessert der Kia Ceed, der jetzt ohne Apostroph auskommt, sein Handicap aber wesentlich.Fakt ist, dass sich der Fünftürer ab sofort zu jenen Wettbewerbern zählen darf, die dem Bestseller aus Wolfsburg am ehesten auf den Pelz rücken können und sich als attraktive Alternative zum Leitwolf ins Spiel bringen.

Ein wesentlicher Beitrag dazu ist die nun sehr klare und schnörkellose Linie, die auch den Golf auszeichnet. Sie trägt die Handschrift des deutschen Hyundai-Kia-Chefstylisten Peter Schreyer, der als ehemaliger Volkswagen-Designer das Erfolgsrezept des Golf freilich intus hat und den Geschmack der Europäer kennt. Das frechste Stück am neuen Ceed ist der signifikante Tigernasen-Grill, die leichte Anleihe an den Stinger steht ihm gut.

Auch im Cockpit bleibt man eher auf der konservativen und soliden Seite. Was kein Fehler ist: Für die Bedienelemente bedarf es keines Studiums, alles ist rätselfrei und ohne Schnickschnack. Wie beim Golf ist man auch im Ceed schnell zu Hause, der Acht-Zoll-Bildschirm liegt mittig schön im Sichtfeld. Das Platzangebot ist bei einer Länge von 4,3 Metern und einer Breite von 1,8 Metern sehr ordentlich, auch im Fond. Der Kofferraum schluckt mit 395 bis 1291 Litern mehr als jener vom Golf.

Sportlich wird es dann beim Fahren. Das straffe Fahrwerk und die sehr direkte Lenkung erklären sich mit der Entwicklung und Abstimmung auf deutschen Boden, da macht die Neuauflage einen Riesensatz nach vorne. Basisbenziner ist der 1,4-Liter-Vierzylinder, der als einziger Motor ohne Turbo antreten muss. Eine Empfehlung ist der neue 140 PS starke Vier-Zylinder-Turbo, der den 1,2 Tonner in 8,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h flitzen lässt.

Angeboten wird der Ceed zum Start in vier Ausstattungslevels (Titan, Silber, Gold, Platin). Die Preise ab 18.690 Euro sind keine Zuckerln mehr, aber angesichts der 7 Jahre Garantie mehr als fair. Der Sportswagon kommt im September, der Shooting Brake folgt später.

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