Es wäre nicht richtig, zu sagen, dass Leonardo und Vittorio Frigerio aus der Zeit gefallene Nostalgiker sind. Hundertprozentig zu Hause fühlen sie sich in der automobilen Gegenwart aber auch nicht. Weshalb die Brüder 2014 ihre kleine Sportwagenschmiede Effeffe Cars ("FF", wie die Anfangsbuchstaben der beiden) gründeten. Der Firmensitz liegt in der italienischen Provinz Monza - traditionell kein schlechter Boden für Sportwagen.

Und den haben Leonardo und Vittorio jetzt mit der Berlinetta abgeliefert - ein Kind der Autoleidenschaft der beiden Italiener. Nach einer Entwicklungszeit von mehr als drei Jahren ist das Coupé jetzt bereit für die Kleinstserienproduktion. Aber auch, wenn die Berlinetta mit ihren frivolen Kurven danach aussieht, ist sie nicht einfach eine Replik eines Oldtimers der 1960er-Jahre, sondern eine Eigenentwicklung von Effeffe.

Ihre Aluminiumkarosserie sitzt auf einem Rohrrahmen, die Vorderachse hat Querlenker und die Stoßdämpfer werden über Push Rods angelenkt, die hintere Starrachse wird von einem Watt-Gestänge geführt.

Der Prototyp ist mit dem berühmten Zweiliter-Doppelnockenwellen-Motor von Alfa Romeo, wie er zuletzt im 75 aus den 1980ern zum Einsatz kam, und einem manuellen Fünfgang-Getriebe ausgestattet. Mit einem Leergewicht von weniger als 800 Kilogramm hat das getunte Triebwerk mehr als leichtes Spiel.

"Die Berlinetta ist eine Tochter großer Leidenschaft und das perfekte Beispiel dafür, wie man den Geist eines italienischen Gran Turismo der 1960er, das Können von Handwerkern und neue Techniken verbinden kann", sagt Leonardo Frigerio. Der Berlinetta sollen weitere Modelle folgen, an denen die beiden bereits werkeln. Und sie werden wieder Kinder der Liebe zum Auto sein.