Die Elektrifizierungswelle ist bei einem der Urgesteine der Autowelt ans Ufer geschlagen: In ihrer 81-jährigen Geschichte hat die Marke Jeep, die inzwischen zum Multi-Marken-Universum von Stellantis gehört, ihr erstes vollelektrisches Modell angekündigt. Und das nennt sich Avenger - was auf Deutsch martialisch der Rächer bedeutet.

Wofür das kompakte SUV Vergeltung sucht, lässt sich den Presseunterlagen nicht entnehmen, wohl aber, dass es sich mit einer Länge von 4,08 Metern unterhalb des Jeep Renegade einreiht. Der Elektromotor liefert eine Spitzenleistung von 115 kW (156 PS) und 260 Newtonmeter Drehmoment und treibt die Vorderachse an. Die 54-kWh-Batterie soll Reichweiten von rund 400 Kilometern ermöglichen.

Der Innenraum ist auf Platz getrimmt: Fächer und Ablagen fassen insgesamt 34 Liter, der Kofferraum packt bis zu 380 Liter ein. Der zentrale Tunnel kann je nach Größe der zu deponierenden Gegenstände verschoben oder sogar entfernt werden, um Platz für noch größere zu schaffen. 

Diese Technik steckt unter dem Avenger

Das selbstbewusst gezeichnete SUV wird wie seine bereits bestehenden Konzerngeschwister Peugeot e-2008 und Opel Mokka-e auf der CMP2-Plattform aufbauen, die aber auch Verbrennungsmotoren aufnehmen kann, und 2023 auf den Markt kommen.

Aber er soll dem Vernehmen nach nicht das letzte Geschwisterchen bleiben: Es folgen Ableger von Alfa Romeo - es kursiert der Modellname Brennero -, Fiat hat das Modell mit der gefeierten Elektro-Studie Centoventi vor zwei Jahren vorweggenommen und auch eine Citroën-Version soll in den Startlöchern stehen.

Bis 2025 wollen die US-Boys in Europa dann schon vier batterieelektrische Modelle in der Auslage haben. Ein Kandidat wäre eine Allradversion des Avenger - eine Studie hat Jeep vorsichtshalber schon mit auf den Pariser Autosalon gebracht.

Ein Showcar zeigt den Avenger im Offroad-Ornat
Ein Showcar zeigt den Avenger im Offroad-Ornat © JEEP

Elektro-Strategie von Stellantis

Es sind nicht weniger als 14 Marken, die unter dem Konzerndach von Stellantis vereint sind. Und denen hat CEO Carlos Tavares im Rahmen der kürzlich kommunizierten Unternehmensstrategie „Dare Forward 2030” mehr als nur ein ehrgeiziges Ziel verordnet: Bis 2038 will man als Produzent Netto-Null-CO2-Emissionen erreichen und bis 2030 mehr als 75 batterieelektrische Modelle auf dem Markt haben.

Insgesamt sollen es bis dahin mehr als 100 neue Modelle sein, dabei wird eine Preisspanne von knapp 7000 Euro beim Elektro-Zwerg Citroën Ami bis zum Maserati mit einem Preisschild von mehr als 200.000 Euro abgedeckt.