Der Abrieb von Bremsen, Reifen und Straßen wird schon bald die Auspuffabgase als Hauptverursacher von Feinstaub im Verkehr ablösen, dies stellt eine am Montag präsentierte OECD-Studie fest. Schwere Elektrofahrzeuge mit langer Batteriereichweite könnten dieses Problem sogar verstärken, hieß es am Montag in einer Aussendung.

Wenn Maut-Gebühren die Schadstoffemissionen des Straßenverkehrs senken sollen, dürfen Elektrofahrzeuge nicht außen vor bleiben. Zu diesem Schluss kommt die OECD-Studie "Non-exhaust Particulate Emissions from Road Transport: An ignored Environmental Policy Challenge". Der Gesetzgeber sollte den Autoren zufolge Emissionen aus Abrieb genauso in den Blick nehmen wie Abgasemissionen, und zwar für alle Fahrzeugtypen.

Maßgeblich sollten dabei Merkmale wie Fahrzeuggewicht oder Reifenbeschaffenheit sein. Im Vordergrund sollten zudem Maßnahmen stehen, die auf kürzere Fahrstrecken hinwirken, die Zufahrt in städtische Zonen beschränken und Anreize für öffentliche Verkehrsmittel, Fahrradfahren und Zufußgehen schaffen.

Feinstaub wird mit akuten Atemwegsinfektionen, Lungenkrebs sowie chronischen Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Der Straßenverkehr ist in städtischen Räumen für durchschnittlich ein Viertel der besonders gefährlichen Feinstaubemissionen vom Typ PM 2,5 verantwortlich. Doch nur für die Feinstaubemissionen aus Abgasen gelten Grenzwerte.

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