Zwei Spieler, zwei ganz ähnliche Situationen. Nach dem 0:0 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Polen musste Mario Götze viel Kritik einstecken. Noch vor zwei Jahren schoss er die Deutschen in Brasilien im Finale zum Weltmeistertitel. Am Mittwoch war er im Spiel gegen die Polen komplett abgemeldet – und wurde nach 65 Minuten ausgetauscht.

Dennoch ging er in den Katakomben des Stade de France in Saint Denis entspannt mit seiner Situation um. Die Worte, die er im Gespräch auf Bitte der OÖNachrichten an David Alaba, seinen österreichischen Teamkollegen beim FC Bayern, richtete, könnten eigentlich auch für ihn selbst gelten.

„David muss an sich glauben. Gerade in solchen Momenten, in denen scheinbar alles gegen einen läuft.“ Noch dazu ist alles drinnen. Götze: „Das Turnier ist noch jung – es hat doch gerade erst angefangen. Da ist noch alles möglich. Ihr dürft euch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich mache das auch nicht.“ Sein Schlüssel, um offensiv stärker zu werden? „Wir müssen zielstrebiger zum Tor und auf mehr Tempo kommen.“

Nach dem Spiel musste sich DFB-Teamchef Joachim Löw Kritik anhören, dass er Götze als einzige Spitze nominiert hatte. „Von der Strategie her war klar, dass Mario Götze spielt. Gegen so eine Mannschaft musst du am Boden operieren, nicht mit hohen Bällen. In der Offensive hat insgesamt die Durchsetzungsfähigkeit gefehlt. Wir müssen mit dem Punkt leben. Mehr wäre auch nicht verdient gewesen. Ich mache mir aber keine Sorgen.“

Boatengs scharfe Kritik

Deutlichere Worte fand da schon Verteidiger Jerome Boateng. Zu augenscheinlich war es, dass Deutschland kein Rezept gegen Mannschaften findet, die sich kollektiv hinten hineinstellen. Boateng: „Wenn sich das nicht ändert, dann kommen wir nicht weit.“