Zu Beginn des Jahres sah es nach schwierigen Monaten erstmals besser aus. Die „größte Krise der Unternehmensgeschichte“ (Geschäftsführer Christian Wolf) schien vorbei, mit einem Grazer Standortwechsel wagte der einstige sozialökonomische Vorzeigebetrieb BAN den Neustart. Nun aber kehren die dunklen Wolken zurück, der Hoffnungsschimmer ist verblasst. BAN meldet erneut Insolvenz an, ein zweites Sanierungsverfahren wird nicht angestrebt.

Weil die Kundenfrequenz im Gebrauchtwarenshop nach dem Ortswechsel unerwartet stark zurückging und BAN zudem neue Konkurrenz im Räumungs-Segment zusetzte, brachen die Umsätze im ersten Halbjahr völlig ein. Alleine in den ersten fünf Monaten ortet der Alpenländische Kreditorenverband „einen Verlust von 336.000 Euro“.

Christian Wolf bestätigt die Zahl, ergänzt aber, dass das „zweite Halbjahr bei BAN stets stärker ist“. Insgesamt sei man dennoch 150.000 Euro hinter dem eigenen Plan gewesen.

Bleibt das Geschirrgeschäft?

Zu viel, um weiterzumachen. Die Juni-Gehälter konnte BAN nicht mehr auszahlen, jetzt zieht Wolf nach „hartem, zweijährigen Kampf“ den endgültigen „Schlussstrich“. Einzig Grün- und Geschirrgeschäft könnten vorübergehend weitergeführt werden, um etwaige Verkaufsoptionen nicht zusätzlich zu behindern.

Die Überschuldung beträgt laut AKV und KSV 1870 rund 1,5 Millionen Euro, als Masseverwalter fungiert ab sofort der Grazer Rechtsanwalt Heimo Hofstätter.

In seiner 34-jährigen Geschichte beschäftigte BAN 5000 Menschen – viele davon bekamen als ehemalige Langzeitarbeitlose neue Hoffnung. Nun ist diese Quelle versiegt.