Im Kunsthaus Mürzzuschlag wurde kürzlich der 80. Geburtstag von Erwin Holzer gefeiert. Seine Weggefährten Heimo Gruber und Gerhard Winkler boten den vielen Gratulanten einen Abriss der vielen Stationen seines Lebens.

Ursula Horvath, SPÖ-Gemeinderätin und Geschäftsführerin des Kunsthauses Muerz, bezeichnete Holzer als Mahner in vielerlei Hinsicht. Sie betonte Holzers Verbundenheit mit dem Kunsthaus, er war ein frühes Mitglied der Walter-Buchebner-Gesellschaft. Als Grün- Gemeinderat setzte er sich für die Fußgängerzone ein, die Partnerschaft zur Stadt Arusha in Tansania und der Werbeslogan „I mog Miaz“ gehen auf seine Initiative zurück.

Angeeckt ist der Rebell Holzer oft, doch nie hat er sich einen Maulkorb verpassen lassen. Seine „verbotenen Gedanken“ wurden sogar in der ORF-Reihe „Kunststücke“ präsentiert. Holzer stellte darin unkritisches Systemvertrauen infrage und forderte eigenständiges Denken und Gedankenfreiheit. Das war Anfang der 80er-Jahre, Holzer war Leiter der Mürzer Stadtbücherei. Dem gingen eine Schlosserlehre im Stahlwerk von Schoeller-Bleckmann, die Externistenmatura und ein Publizistikstudium voraus.

Schon während seiner Arbeit als Assistent am Institut für Publizistik an der Universität Wien war Holzer politisch tätig. In den 70er-Jahren begann er zu schreiben, er war Mitbegründer der „Steirischen Werkstatt Literatur der Arbeitswelt“. Journalistisch war er etwa für die Kapfenberger Literaturzeitung „Gach“, die „Neue Zeit“ und den „Obersteirer“ tätig.
Mit einem satirischen Text verabschiedete sich das Geburtstagskind von seinen Gästen. Maulkorb gab es an diesem Abend für niemanden und nichts.