Wald, Wellness und Ballett an einem Wochenende? Fragendes Schulterzucken bei Mutter und Sohn. Aber sie wagen das Experiment. Also ankommen im Hotel Vienna House in Loipersdorf im steirischen Thermenland und erste süße Überraschungen erleben. Herantasten an die anderen, ebenso Familien – alle hier vereint in der gemeinsamen Neugier.

Das Vienna House Loipersdorf ist Basis für waldpädagogische Touren
Das Vienna House Loipersdorf ist Basis für waldpädagogische Touren © JAUK



Am Morgen geht es raus, zunächst auf die erhöhte Wiese. Es heißt, sich kurzzeitig zu verabschieden von Luxus und Geborgenheit, welche die charmante „Herberge“ bietet. Das Ziel lautet heute vielmehr Natur, Wald – für viele Stadtpflanzen große Unbekannte. Mit dem Waldmikrofon, getarnt als Fichtenzapfen, fällt die erste Annäherung leichter. Was verbindet jeden Einzelnen mit dem tiefen Grün? Gespanntes In-sich-Gehen und dann der alles und alle erleichternde Ausruf: „Vielleicht sehen wir ein Reh!“ Danke Hannah, den Auftrag nehmen wir an.



Dachten sie und wurden eines Besseren belehrt – körperliche Arbeit wartet nämlich. Gemeinsam und doch im Bewerb, der Natur des Menschen folgend, geht es an den Bau zweier Kugelbahnen. Allein mit dem, was der Wald zu bieten hat, nur der hölzerne Ball wird gestellt. Gewinner sind letztendlich alle, die die Herausforderung annehmen. Darum geht es, sich der Natur stellen, sie an sich heranlassen, ihre Wirkung auf den Organismus spüren und von ihr lernen.

„Survival Training“ ist das keines, eher ein Erleben im Kreise der Liebsten unter Anleitung erfahrener „Waldmenschen“. Um nichts anderes geht es auch bei den nächsten „Aufgaben“: „blind“ durch den Wald marschieren, Vogelstimmen und Windgeräusche imitieren, Essbares in der Wiese finden und nicht zuletzt ein Konzert auf Steinen spielen. Würden nicht Pool und Buffet rufen, wären die Kinder gar nicht mehr aus dem Wald herauszulocken.

Ballettübungen mit Lehrer Oleg
Ballettübungen mit Lehrer Oleg © JAUK



Aber war da nicht noch etwas? Genau, Ballett! Lehrer Oleg wartet bereits. Spiegel, Stangen und eine Grazie, wie sie nur russische Balletttänzer an den Tag legen. Die erfahrenen Ballerinas ebnen den Weg und nehmen den anderen die Scheu, die übergeht in „Ahs“ und „Ohs“ und mitunter in einem „Au“ endet. Ungeschulte Muskeln werden aktiviert, die Koordination mehr noch als im Wald auf die Probe gestellt.

Der Körper ruft laut nach Entspannung, heilendem Wasser und Massagen. Und plötzlich prangt die Antwort ganz klar vor einem. Was verbindet Wald, Wellness und Ballett? Loipersdorf natürlich, was sonst?