Lange wurde darüber spekuliert, wer die Moderation des Eurovision Song Contest (ESC) 2015 übernehmen wird. Am Freitag präsentierte ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner schließlich das gänzlich weibliche Team: Arabella Kiesbauer, Mirjam Weichselbraun, Alice Tumler und Conchita Wurst werden vor einem Millionenpublikum vor den TV-Geräten durch das Event führen.

Arabella Kiesbauer
Arabella Kiesbauer © ORF/Thomas Ramstorfer

Arabella Kiesbauer (45) kann die Moderation des Song Contest als weiteres Puzzlestein einer eindrucksvollen Karriere betrachten. Die Wienerin, die Publizistik und Theaterwissenschaft studiert hat, kam bereits in ihrer Studienzeit mit dem Medium Fernsehen in Kontakt: Ende der 1980er trat sie als Moderatorin der ORF-Jugendsendung "X-Large" in Erscheinung. Der Durchbruch gelang Kiesbauer, die fließend Französisch, Englisch und Spanisch spricht, mit ihrer Talkshow "Arabella", die zwischen 1994 und 2004 auf ProSieben zu sehen war. Zum ORF kehrte sie 2002 für die Castingshow "Starmania" zurück, die sie bis 2009 vier Staffeln lang begleitete. Und wie Weichselbraun durfte sie am Opernball mit Komoderator Alfons Haider das Tanzbein schwingen. Im Laufe ihrer Karriere war sie für verschiedene Sender tätig, hat sie doch etwa für Puls 4 den "Kiddy Contest" moderiert oder ist aktuell in der elften Staffel des ATV-Formats "Bauer sucht Frau" zu sehen.

Mirjam Weichselbraun
Mirjam Weichselbraun © APA/HERBERT PFARRHOFER

Mirjam Weichselbraun (33) ist seit Jahren nicht mehr aus der heimischen Fernsehlandschaft wegzudenken. Zunächst im Privatradio tätig, gelang der gebürtigen Innsbruckerin der Sprung auf den Bildschirm durch den Sieg bei einem Nachwuchs-Modelwettbewerb. Über Tirol TV und den Musiksender Viva Plus ging die Reise schließlich zu MTV, wo sie das Gesicht von Formaten wie "Select MTV" oder "TRL" wurde. Bei der "Expedition Österreich" gab sie im Sommer 2004 als Außenreporterin ihr ORF-Debüt. Nach verschiedenen Moderationsstationen konnte man Weichselbraun 2007 in der "Rosenkönigin" auch als Schauspielerin erleben. Dass sie beim Publikum einen Nerv getroffen, belegen nicht nur mehrfache Romy-Auszeichnungen für die "Dancing Stars"-, "Life Ball"- und Opernball-Moderatorin. Im kommenden Jahr wird sie vor dem eigentlich Song Contest auch die heimische Vorentscheidung "Wer singt für Österreich?" moderieren.

Alice Tumler
Alice Tumler © ORF/Thomas Ramstorfer

Alice Tumler (36) bringt in jedem Fall einen zum Song Contest passenden, multikulturellen Hintergrund mit: Die gebürtige Tirolerin ist Tochter eines österreichischen Vaters mit slowenisch-italienischer Abstammung und einer französischen Mutter aus Martinique. Mit 19 Jahren ging sie nach London, wo sie Journalismus, Medien und Soziologie studierte. Es folgten ein Theaterkurs am renommierten Cours Florent in Paris sowie erste Schritte als Radiomoderatorin. Ihre TV-Karriere begann Tumler 2004 beim französischen Musiksender TraceTV sowie dem Dokumentar- und Reisesender Voyage. Nach Aufenthalten in Asien und Südamerika war sie für Arte tätig, wo sie gemeinsam mit Manu Katche vier Jahre lang die dreisprachige Musiksendung "One Shot not" moderierte. Im ORF führte sie erstmals 2013 an der Seite von Andi Knoll durch die Talentshow "Die große Chance".

Conchita Wurst
Conchita Wurst © APA/HERBERT NEUBAUER

Conchita Wurst (26) ist der Grund, warum sich Österreich überhaupt als Austragungsort des Eurovision Song Contests 2015 präsentieren darf. Dem gebürtigen Oberösterreicher Tom Neuwirth gelang es, mit seiner Kunstfigur und dem Song "Rise Like A Phoenix" den ESC im Frühjahr für sich zu entscheiden. Erstmals vor die heimische Fernsehgemeinde trat der Modeschüler noch als Tom im Rahmen der dritten Staffel von "Starmania", bei der er hinter Nadine Beiler den zweiten Platz belegte. Im Jahr darauf war er Mitglied der Kurzzeit-Boyband "jetzt anders!", bevor er 2011 - nach Abschluss der Modeschule - erstmals als bärtige Dame bei der ORF-Show "Die große Chance" in Erscheinung trat. Zum Song Contest hätte es eigentlich bereits 2012 gehen sollen, allerdings unterlag Wurst in der österreichischen Vorausscheidung dem Duo Trackshittaz. Nach verschiedenen TV-Engagements wurde die Sängerin im Herbst 2013 schließlich als Österreichs Vertreterin für den diesjährigen ESC in Kopenhagen bekannt gegeben. Und diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig herausstellen. In Wien wird Conchita Wurst neben einigen Showacts, darunter auch eine Darbietung ihres Siegerliedes, den Green Room hosten und dort mit den Künstlern plaudern.