Manchmal wirken Kinofilme selbst bei der Berlinale gar nicht mehr zeitgemäß. Das merkt man etwa dann, wenn sich viele Menschen nur zehn Minuten eines Films ansehen - und dann bereits wieder den Saal verlassen. In einer Zeit, in der alles schnell gehen muss, verschafft man sich lieber einen Eindruck, als 90 oder gar 120 Minuten "abzusitzen". In der Kurzfilmsektion des Festivals ist das anders.

In den teils knallvollen Akkreditiertenscreenings der Berlinale Shorts geht fast niemand früher. Schließlich ist die Chance groß, dass schon zehn Minuten später der Tag schon wieder ganz anders aussieht. 27 Filme laufen hier in fünf Programmen im Wettbewerb um den Goldenen Bären, darunter auch zwei österreichische Filme, die am Samstag wohlwollend und sogar mit ansetzendem Szenenapplaus aufgenommen wurden.

Den Applaus hatte sich der experimentelle Horrorfilm "THE" von Billy Roisz und Dieter Kovacic verdient, der nicht zuletzt mit seinem aggressiven Musikeinsatz mitriss. Sebastian Brameshubers "Of Stains, Scrap & Tires" wiederum gibt - in einem Programm mit den neuen Filmen von US-Indie-Star Matt Porterfield und der japanisch-französischen Animationskünstlerin Momoko Seto - einen Einblick in das Geschäft afrikanischer Autobauteilhändler vom Erzberg.

Offizielle Premieren ab Montag

Ab morgen, Montag, feiern die Kurzfilme ihre offiziellen Premieren im Wettbewerb, am Samstag werden schließlich die Preise vergeben. Neben Goldenem und Silbernem Bären geht es im 60. Jahr der Kurzfilmkategorie auch erstmals um den mit 20.000 Euro dotierten Preis des Autobauers Audi.