21.57 Uhr - Der Kanzlertraum

Was ist, wenn der Kanzlertraum platzt? "Sollten wir gewählt werden, will ich ein Maximum der Veränderung", sagt Kurz. "Und sonst werde ich das als überzeugter Demokrat zur Kenntnis nehmen." Sein Ziel sei es "natürlich" gewählt zu werden.

21.54 Uhr - Grenzen bleiben zu

Thema Grenzkontrollen. Diese seien notwendig, so lang "Menschen illegal quer durch Europa unterwegs" seien, betont Kurz. Damit solle keinesfalls Schengen außer Kraft gesetzt werden. Er gibt trotzdem ein klares Bekenntnis zu "offenen Grenzen nach innen" ab. "Die, die das Weiterwinken von Flüchtlingen befürwortet haben, haben das zu verantworten." Den Vorwurf, sich zu den problematischen Entwicklungen in Ungarn nicht geäußert zu haben, weißt Kurz von sich und berichtet von ausführlichen Streitgesprächen mit Ungarn.

21.46 Uhr - "Wir fördern in Österreich fast alles"

Kurz drängt auf eine Senkung der Steuern- und Abgabenquote von derzeit rund 43 auf unter 40 Prozent. Wo sollen diese zwölf bis 14 Milliarden gespart werden? Mehr Wirtschaftwachstum, eine Ausgabenbremse, weniger Förderungen. "Wir fördern in Österreich fast alles. Vom Tanzprojekt zum Elektroffahradl", sagt Kurz. Dabei gebe es viel zu oft Doppelgleisigkeiten. Immer wieder muss Moderator Tarek Leitner Kurz um konkretere Antworten bitten. Dass "Flüchtlingsströme" gestoppt und "Zuwanderung in das Sozialsystem" reduziert werden müsse, bringt der ÖVP-Chef auch noch unter.

21.37 Uhr - Ehe vs. Verpartnerung

Was die "Homoehe" betrifft, bleibt Kurz bei seiner Linie. Es soll nach wie einen Unterschied zwischen Ehe und Verpartnerung geben. Zu unterschiedlichen Meinungen zu diversen Themen in der Partei sagt Kurz: "Ich gebe die Linie vor."

21.33 Uhr - "Mehr vor Ort helfen"

Jetzt geht es zum Lieblingsthema des ÖVP-Chefs. Mit einem Ausschnitt aus dem TV-Dreiteiler Maximilian wird über das Thema Flucht und Hilfe gesprochen. "Wie christlich ist die ÖVP noch?" Kurz erklärt, dass er sich für "nachhaltiges Helfen einsetzen" wolle. "Mein christlich-sozialer Zugang sagt mir, dass wir mehr vor Ort tun sollten."

21.24 Uhr - Diskussion über Spenden

Thema Großspenden. Soll es neue Regeln geben? Kurz will bestehende Regeln einhalten und betont Transparenz. "Wir halten uns an die Regeln. Wir veröffentlichen alle Spenden ab 3500 Euro Höhe." KTM-Chef Stefan Pierer, der 436.563 Euro spendete, habe Kleinspenden verdoppelt. Bedenklicher sei es, wenn Spenden versteckt über Vereine erfolgen würden. "Ich würde nie eine Spende annehmen von jemanden, der glaubt dann mitreden zu können", betont Kurz. Dass die ÖVP 2013 das Wahlkampfbudget am stärksten überzogen hat, sei korrekt, räumte Kurz ein, die Partei habe dafür auch Strafe gezahlt.

21.17 Uhr - Schoitl und Gneisser sind zurück

Da capo für den Kaisermühlen Blues. Im Sommergespräch wird ein Ausschnitt mit den legendären Bezirkräte Schoitl und Gneisser, als Prototypen des rot-schwarzen Proporzes, gezeigt. "Wir mauscheln nicht und dealen nicht vorher etwas aus", sagt Kurz dazu. Er wolle sich nicht an Koalitionsspekulationen beteiligen. Jetzt müsse der Wähler entscheiden, wen er stärken will, dann entscheide sich, welche Koalitionen möglich sind.

21.12 Uhr - Programm ist fast fertig

Wo bleibt das Wahlprogramm? "Es ist fast fertig", betont der ÖVP-Chef. Ergebnisse von vielen Gesprächen seien in das Programm eingeflossen. Man habe sich bewusst dafür entschieden, die Inhalte in drei Teilen vorzustellen, damit nicht einzelne Themen groß berichtet werden und andere untergehen.

21.08 Uhr - Wie lange vorbereitet?

Bevor es im ORF-Sommergespräch um Wahlkampfthemen geht, noch ein Blick zurück. "Wie lang gab es die Pläne für eine Liste Sebastian Kurz schon?", will Moderator Tarek Leitner zu Beginn wissen. Kurz weicht aus, er habe sehr kurzfristig erfahren, dass Reinhold Mitterlehner zurücktritt. Für ihn war klar, dass er die Partei nur zu seinen Bedingungen übernehme. "Ich mache das nur, wenn ich selbst der sein kann, der die Linie vorgibt", sagt Kurz.

Der neue ÖVP-Chef Sebastian Kurz ist in aller Munde. Gestern feierte der Außenminister seinen 31. Geburtstag und bekam von Bundeskanzler Christian KernGlückwünsche übermittelt. In Ried startet Kurz am Mittwoch seine "Aufbruch-Tour" durch Österreich. Seit dem Bruch der rot-schwarzen Koalition und der Übernahme der ÖVP liegt Kurz in den Meinungsumfragen stabil auf Platz eins.

Aber was hat die neue ÖVP inhaltlich zu bieten, außer der Sperre von Flüchtlingsrouten? Nicht viel, sagen Kritiker und politische Gegner. Jetzt wurden zumindest einige Details aus dem Wirtschaftsprogramm bekannt. Die ÖVP will Steuerfluchtrouten schließen und Steuerbetrug bekämpfen. Die Schuldenquote soll mittelfristig auf 60 Prozent reduziert werden und eine Schuldenbremse in die Verfassung. Zudem fordern die Schwarzen die Abkehr von der schrankenlosen Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank und stemmen sich gegen die Abschaffung von Bargeld. Arbeiter und Angestellte will man gleichstellen.