Beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EU am Samstag in Brüssel geht es um die Abwicklung des Brexit, aber auch um eine Antwort Europas auf die jüngsten Entwicklungen in der Türkei.

In Sachen Brexit ist klar: Bei dem Treffen  wollen die Mitglieder formal ein Papier mit den Grundsätzen beschließen, mit denen die Gemeinschaft in die Trennungsgespräche gehen will. Man will sich jedenfalls nicht auseinanderdividieren lassen.

Keine gemeinsame Sprache spricht man in Zusammenhang mit der Positionierung gegenüber der Türkei. Aus Sicht des österreichischen Außenministers Sebastian Kurz (ÖVP) machen weitere Beitrittsverhandlungen mit der Türkei keinen Sinn. Was den Abbruch der Gespräche betrifft, steht Kurz allerdings allein auf weiter Flur. 

Seine  europäischen Kollegen wollen diesbezüglich keine Fakten schaffen. Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte, man habe kein Interesse daran, die Türkei den Russen in die Arme zu treiben. Selbst Kurz habe die  Forderung nach Abbruch der Gespräche bei einem vorbereitenden Treffen am Freitag auf Malta nicht ausgesprochen. Aber: „Er ist da härter als alle anderen. Das hat, glaube ich, aber viel mit der österreichischen Innenpolitik und wenig mit der Türkei zu tun.“

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat für "Klugheit" und "Klarheit" im Umgang mit der Türkei plädiert. Beide Seiten sollten sich nicht voneinander abwenden - "nicht zuletzt auch wegen der vielen Menschen mit türkischen Wurzeln, die in Deutschland leben".