Österreichs größte Rollenoffsetdruckerei, die zur Leykam Medien AG zählende burgenländische Let's Print Holding AG (Leykam Druck), wird zur Gänze an die britische Walstead Group verkauft. Entsprechende Verträge seien unterzeichnet worden, teilte die Holding am Freitag mit. Kaufpreis wurde keiner genannt. Die kartellrechtlichen Genehmigungen stehen noch aus.

Die wesentlichen Eigentümer der Leykam Let's Print sind die mehrheitlich im Eigentum der steirischen SPÖ stehende Leykam Medien AG mit 45,6 Prozent und die Erste Bank, die über die EGB Capital Invest 41,8 Prozent hält. Das im burgenländischen Neudörfl angesiedelte Leykam Druckunternehmen ist nach eigenen Angaben mit rund 225 Mio. Euro Umsatz und 730 Mitarbeitern eine der führenden Druckereien in Zentral- und Osteuropa. Es operiert mit zwei Standorten in Österreich und je einem in Slowenien und Tschechien.

Gemeinsam wollen Walstead und die Let's Print Holding das größte unabhängige Druckunternehmen in Europa bilden, heißt es in der Aussendung. Der Umsatz dieser Gruppe werde rund 490 Mio. Euro und 37 Rollenoffsetanlagen, vier Tiefdruckmaschinen und 38 Endfertigungslinien umfassen.

Ziel: Marktführer

"Wir wollen die größte europäische Druckplattform für Flugblätter, Magazine und Kataloge werden", kündigte der Vorsitzende der britischen Walstead Group, Mark Scanlon, nach der vertraglich fixierten Übernahme der burgenländischen Leykam Let's Print Holding am Freitag in einer Presseaussendung an.

Das bereits in Tschechien, Slowenien, Kroatien, Ungarn und der Slowakei tätige Leykam Druckunternehmen soll dabei den "Hub für unsere weitere Expansion und Marktdurchdringung in Mittel- und Osteuropa bilden".

Gerald Poppe, der Vorstandsvorsitzende der Let's Print Holding, bezeichnete den Verkauf des Druckunternehmens und die damit verbundene Formierung einer "schlagkräftigen" Gruppe als einen "wichtigen strategischen Schritt" für das Unternehmen. "Beide Unternehmen sind klar zukunftsorientiert und verfügen über umfassende Kenntnisse der Print-Branche und ihrer Herausforderungen".

Karl Brunner, Chef der Leykam Medien AG, mit 45,6 Prozent der größte Einzelaktionär der Let's Print Holding, erwartet, dass mit dem Zusammenschluss die führende Stellung der Leykam Let's Print in den kommenden Jahren "nicht nur fortgeführt, sondern auch verstärkt wird".

"Die Konsolidierung des Druckmarktes in Europa geht weiter und erfordert größere Einheiten", betont der Aufsichtsratschef der Let's Print Holding, Anton Schubaschitz. Als Teil einer größeren europäischen Gruppe sieht auch er das weitere Wachstum für das Unternehmen gesichert.

Der Abschluss der Transaktion - die kartellrechtliche Genehmigung vorausgesetzt - wird in etwa vier Wochen erwartet. Bis dahin operieren beide Unternehmen weiter als getrennte Einheiten, heißt es.