Auf dem Papier hatte der Alfasud das Zeug zu einem großen Wurf: Frontantrieb, ein wassergekühlter Vierzylinder-Boxermotor, aber vor allem großzügiger Platz bei kompakten Außenmaßen.

Entwickelt vom Österreicher Rudolf Hruska, Design von Giorgio Giugiaro, begründet der Alfasud 1972 eigentlich das Fahrzeugsegment, das sich zwei Jahre später Golf-Klasse nennen wird. Eigentlich. Denn auf Weisung der Regierung musste Alfa die italienische Region mit der höchsten Arbeitslosigkeit mit der Produktion fördern, also baute man ein Werk in Pomigliano d'Arco nahe Neapel.

Die Bilanz der Niederlassung: In 13 Jahren streiken die Arbeiter 700 Mal, im Schnitt also einmal pro Woche. Die Moral ist im Keller, die Verarbeitungsqualität ebenso. Nackte Karosseriebleche werden unverzinkterweise der Meeresluft ausgesetzt, die braune Pest nagte am Hoffnungsträger: "Alfasud - Rostet schon im Prospekt", witzelte man damals.

Die schönste Seite des Alfasud: das Coupé Sprint
Die schönste Seite des Alfasud: das Coupé Sprint © Alfa Romeo