Der Vesuv ist weltbekannt und ein beliebtes Ziel für Touristen, die umgebenden Phlegräischen Felder sind hingegen vielerorts unbekannt. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Supervulkan - einen Vulkan, der so groß ist, dass man ihn nicht als einen solchen erkennen kann. Er erstreckt sich über mehrere Kilometer und es dauert Jahrtausende bis so viel Druck entsteht, dass er ausbricht. Allerdings: Wenn er ausbricht, bleibt in einem Umkreis von hunderten Kilometern nichts stehen. Allein in der unmittelbaren Umgebung des Supervulkans wohnen 1,5 Millionen Menschen. Als er das letzte Mal vor 39.000 Jahren ausbrach, bildete sich ein 12 Kilometer großer Krater. Damals soll das ausgestoßene Material bis nach Russland geraten sein.

Italienische Geologen sprechen in Bezug auf die Phlegräischen Felder vom "gefährlichsten Vulkangebiet der Welt".  Nicht nur der Süden Italiens wäre bei einem Ausbruch betroffen: Eine große Eruption würde große Teile Europas unter einer dicken Ascheschicht begraben. Wahrscheinlicher sind kleinere Ausbrüche, so wie jener im 16. Jahrhundert, der acht Tage lang dauerte und angeblich 24 Menschen das Leben kostete.

Die Phlegräischen Felder sind einer von zwölf Supervulkanen weltweit. Es riecht nach Schwefel, heiße Dampffontänen dringen aus dem Erdinneren an die Oberfläche. Forscher haben eine erhöhte Eruptionsgefahr festgestellt, die Erde hebe und senke sich kontinuierlich. Auch hat sich in letzter Zeit immer mehr Kohlendioxid und Schwefeldioxid in die heißen Quellen gemischt und die Wassertemperatur hat sich erhöht. Vieles deutet daraufhin, dass Veränderungen im Vulkan vor sich gehen. Die Warnstufe wurde auf "Wachsamkeit" erhöht. Kritiker bemängeln, dass die Bevölkerung nicht ausreichend auf eine mögliche Evakuierung vorbereitet ist.

Vesuv im Schlummerzustand

Der 1300 Meter hohe Vesuv ist im Jahr 1944 das letzte Mal ausgebrochen. Damals floss elf Tage lang Lava aus dem Vulkan. 26 Personen kamen ums Leben, 12.000 Menschen wurden obdachlos. Seitdem befindet sich der Vulkan in einer Art Schlummerzustand. Der Vesuv ist der meist beobachtete Vulkan der Welt. Jede Vibration wird registriert, die Gasemissionen werden kontrolliert und ständig von einem Satelliten überwacht.

Die letzte explosive Eruption des 1.300 Meter hohen Vulkans ereignete sich im Jahr 1631 und hatten den Tod von 4.000 Menschen zur Folge. Ein Ausbruch wie jener, der Pompeji zerstörte, würde heute zwischen zwei und fünf Millionen Menschen gefährden, warnten Experten. Die Region rund um Neapel ist eine der am dichtesten besiedelten in Europa.