Anzündhilfen für den Grill, Insektensprays und Lampenöl sind derzeit oft gesehene aber mitunter giftige Gäste auf Sommerpartys. "Zu schwerer Chemie gibt es aber natürliche Alternativen, die Umwelt und Gesundheit schonen", empfiehlt Harald Brugger, Ökotoxikologe von der Umweltberatung.

Chemische Anzünder sind nichts für echte Grillmeister: Die Holzkohle muss richtig glühen, und das möglichst schnell. Könner verwenden dünne Holzstöckchen und Papier zum Anzünden. Eine ökologische, gesunde Anzündhilfe ist auch in Wachs getränkte Holzwolle.

Wenn Benzin, Spiritus, Alkohol oder Lampenöl als Grillanzünder zum Einsatz kommen, können durch Verdunstung brennbare Gemische aus Gas und Luft entstehen. Immer wieder kommt es durch Explosionen zu schweren Unfällen am Griller. Benzin oder Lampenöle machen Lebensmittel ungenießbar, wenn das Grillfleisch schon vor dem vollständigen Verbrennen der Brennflüssigkeiten aufgelegt wird.

Nichts für Romantiker

Öllampen sorgen oft für festliche Beleuchtung beim Sommerfest. Achtung auf die sichere Lagerung von paraffinhaltigen Ölen, die mit dem Gefahrenhinweis "Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein!" gekennzeichnet sind. Solche Öle sind für Kleinkinder beim Verschlucken gefährlich, weil sie "chemische Lungenentzündungen" auslösen können. Deshalb sollten nicht nur die Behälter für die Öle kindersicher verschlossen sein, sondern die Öllampen selber kindersicher sein. Eine ökologische Alternative sind Lampenöle aus hochgereinigten Pflanzenölen.

Nichts für Gourmets

Insektensprays sind oft gefährlicher als die Insekten selbst. Beim Sprühen verteilen sich die feinen Tröpfchen ungezielt in der Umgebung, die Wirkstoffe können sich auf dem Grillgut wiederfinden und auch in die Atemwege gelangen. Die hoch brennbaren Gase der Sprays können außerdem gefährlich werden, wenn daneben mit offener Flamme gegrillt wird.

Tipps, um ohne Sprays gut durchzukommen: Fallobst ist ein Wespenmagnet und sollte regelmäßig aus dem Garten entfernt werden. Kreisen Wespen ums Buffet ist es wichtig, Speisen und Getränke abzudecken und nach dem Essen Mund und Hände gut abzuwischen.

Sind Gelsen im Anflug, eignen sich ätherische Öle von Lavendel, Zeder, Nelke, Zitrone, Pfefferminze oder Eukalyptus zur Abwehr. Am besten Öle aus kontrolliert biologischem Anbau kaufen und im Verhältnis 1:4 mit einem neutralen Öl (z. B. Mandelöl) oder duftstofffreier Körperlotion mischen und sparsam auftragen.

Mehr zum Thema