Oft wird in der Bauphase die spätere „Grünphase“ vergessen. Schwere Baufahrzeuge verdichten und zerstören den „Lufthaushalt“ des Bodens. Bodenarbeiten sollten also nur bei entsprechender Witterung und Bodenfeuchte vorgenommen werden. Die Auswahl der Maschinen ist an die Bodenfeuchte und Bodenart anzupassen. Um Schadverdichtungen zu vermeiden, sind leichte Maschinen mit geringem Kontaktflächendruck einzusetzen. Bei häufig befahrenen Wegen sind allenfalls Baggermatratzen oder Kiespisten empfehlenswert.

Bodenleben schützen!

Der Oberboden, die etwa 20 bis 30 cm starke Schicht aus anorganischen, mineralischen und organischen Elementen, ist besonders schutzbedürftig! Wer hier nicht schonend vorgeht, muss mit Humusabbau und einer Beeinträchtigung des „Bodenlebens“ rechnen. Bodenumlagerungen sind zu vermeiden. Der Oberboden sollte auf durchlässigen, verdichtungsunempfindlichen und gut entwässerten Flächen liegen. Trapezförmige Schüttungen haben sich bewährt und sind auf maximal 1,5 Meter Höhe zu begrenzen. Sie sollten nicht befahren und bei Lagerung über einen Monat sofort begrünt werden. Eine Verunkrautung ist durch entsprechende Pflege zu verhindern.
Aber auch der Unterboden sollte nicht höher als 2,5 Meter geschüttet, nicht befahren und vor Unkraut geschützt werden!

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Sind die Bauarbeiten abgeschlossen, ist folgende Vorgehensweise ratsam: Wenn der Unterboden brauchbar ist, wird er wieder aufgebracht, verbessert oder ausgetauscht. Verdichtete Böden sind im trockenen Zustand wieder aufzulockern. Die dafür günstige Jahreszeit liegt im Spätsommer oder Herbst, die Wasservorräte im Boden sind dann so weit aufgebracht. Beim zwischengelagerten Oberboden wird der Bewuchs entfernt und je nach Anforderung 20 bis 30 Zentimeter dick verteilt. Wobei der Bagger oder Lkw beispielsweise streifenweise, aber jedenfalls im Rückwärtsgang arbeitet. Zur Bodenstabilisierung kann Branntkalk eingebracht werden. Dieser füllt die durch die Auflockerung geschaffenen Hohlräume und quillt bei Kontakt mit Bodenfeuchtigkeit auf. In Folge wachsen Wurzeln in diese Hohlräume und stabilisieren den Boden auf natürliche Weise.

In dem Sinne liegt es vermutlich nicht nur an Ihrem „grünen Daumen“, ob der Rasen prächtig gedeiht. Gemäß dem Grundsatz „Ist der Boden ruiniert, wächst das Unkraut ungeniert“ bleibt Ihnen vielleicht nur ein Bodenaustausch übrig. Beim Kauf vom Bauträger stehen die Chancen einer Mängelrüge gut. Beauftragt der Häuslbauer alle Gewerke einzeln, gilt meist: Leider selber schuld!