Der Herbst ist diesmal wirklich über Nacht gekommen, einige der von der Sonne verwöhnten Balkonblumen haben innerhalb von wenigen Tagen aufgegeben. Doch man kann mit ein wenig Geschick und keinem großen finanziellen Aufwand herbstliche Stimmung rund um Haus und Wohnung zaubern. Bei Spaziergängen im Wald die Augen offen halten, da wartet Dekoration zum Nulltarif.

1. Rinde. Große und stabile Rindenstücke dienen als Pflanztopf, einzelne Rindenteile werden dekorativ in die Erde gesteckt. Aus diesen Baumteilen kann man zusammen mit Ästen auch das Grundgerüst für eine Schale schaffen. Es können aber auch Tongefäße verwendet werden, die man mit Rinde ummantelt. Als Erde empfehle ich eigene Komposterde oder Balkonblumenerde.

2. Alte Wurzeln. Die schönsten Stücke findet man an Flüssen und Bächen, oft sind sie schon ausgewaschen und damit nicht nur gesäubert, sondern auch imprägniert. Sind die Fundstücke noch voll Erde, dann einige Tage ins Wasser legen und danach mit einem scharfen Wasserstrahl reinigen. In der Sonne trocknen – fertig ist die Kulisse.

3. Steine. Viele lieben es, im Urlaub Steine zu sammeln – als Erinnerung an die schönste Zeit des Jahres. Einige von diesen Fundstücken lassen sich in die Dekorationen einarbeiten.

4. Zapfen und Früchte. Große Pinien oder Kiefernzapfen sind ein ebenso feiner Herbstaufputz wie Ranken von Brombeeren oder Zweige von Zieräpfeln. Aber auch Sanddorn, Schlehe oder Fruchtstände vom Schneeball bringen Farbe ins Herbstgesteck.

5. Moos. Die grünen Polster sind nicht nur stimmiges Dekorationsmaterial, Moos deckt auch die braune Oberfläche ab. Zudem wird dadurch das Gießen erleichtert und die Erde wird nicht gleich abgeschwemmt.

6. Cyclamen. Vor allem die kleinen Mini-Cyclamen sind in herbstlichen Arrangements nicht wegzudenken. Mein Tipp für lange Haltbarkeit: austopfen, die oberste Erdschicht entfernen und die Knolle freilegen. Später dann nicht zu tief pflanzen, so kommt es zu keinem Grauschimmel. Achtung, Cyclamen nie von oben gießen!

7. Eriken. Die sogenannten "Gardengirls", eine Sortengruppe der einheimischen Besenheide, kann ich nur bestens empfehlen. Diese Knospenblüher bringen Farbe in eine herbstliche Schale, sie trotzen Regen, Nebel und sogar den ersten Frösten.

8. Gräser. Beim "Haar der Mutter Erde", wie Staudengärtner Karl Foerster die Gräser immer bezeichnet hat, ist die Auswahl groß. Immer auf die Dimensionen achten. Gräser sollen die anderen Pflanzen überragen, dürfen aber auch nicht zu sehr dominieren.

9. Koniferen. Die langlebigen Nadelgehölze (Wacholder, Lebensbaum, Eibe etc.) sind als Minipflanze auch dann noch attraktiv, wenn erste Fröste die Blütengeschöpfe vernichtet haben. Immer gut gießen, die Pflanzen vertrocknen schnell.

10. Chrysanthemen. Keine andere Pflanze ist ein besseres Herbstsymbol. Für gepflanzte Herbstarrangements sollte man die ganz kleinen Exemplare wählen. Das Abgeblühte entfernen, dann kommen neue Knospen.