Für Gartler der ideale Zeitplan, wann welche Gartenarbeiten erledigt werden sollten: Das Jahr wird dabei nicht in die klassischen vier Jahreszeiten gegliedert, sondern in zehn Abschnitte, deren Beginn und Ende jeweils durch bestimmte Gewächse, die sogenannten Zeigerpflanzen, signalisiert werden.

1. Der Vorfrühling:

Er startet mit dem Blühbeginn der Schneeglöckchen und der Haselnuss und endet mit der Blüte der Sal-Weide und der Kornelkirsche. Für Gärtner die Zeit der beginnenden Bodenbearbeitung, Kompost wird ausgebracht und in die obere Erdschicht eingearbeitet, Frühbeete werden vorbereitet.

2. Der Erstfrühling:

Er tritt ein, wenn die Buschwindröschen und Forsythien blühen, und endet mit dem Öffnen der Kastanienknospen. Erst jetzt werden Beet- und Edelrosen geschnitten, Strauch- und Kletterrosen werden nur ein wenig ausgelichtet. Mit Hornspäne und Kompost düngen. Wenn keine Erde mehr an den Stiefeln kleben bleibt, wird der Gartenboden bearbeitet.

3. Der Vollfrühling:

Da setzt die große Blütezeit ein - Apfel, Kastanie und Flieder stehen am Beginn dieser phänologischen Jahreszeit, die Goldregen- und Eberescheblüte am Ende. Jetzt wird im Garten mit Aussaat und Pflanzung durchgestartet. Auf die Düngung (Kompost und Hornspäne) nicht vergessen.

4. Der Frühsommer:

Den Anfang macht die Blüte des Holunders, am Ende dieser freundlichsten aller Jahreszeiten steht die Blüte von Sommerlinde oder Liguster. Für den Hobbygärtner ist das die Zeit der ersten Ernten - Erdbeeren, Salate, Spargel ... Beim Heckenschnitt abwarten, bis die Jungvögel flügge sind.

5. Der Hochsommer:

Kalendarisch befinden wir uns im Juli. In der Natur blüht die Wegwarte und die Ribiseln werden reif. Gartler legen neue Erdbeerbeete an und säen Gründünger wie Gelbsenf, Bienenfreund oder Ölrettich auf brachliegenden Beeten aus. Abgeblühte Stauden werden zurückgeschnitten. Jetzt werden Kräuter geerntet und konserviert.

6. Der Spätsommer:

Die roten Früchte der Eberesche zeigen den Start der sechsten Jahreszeit an, die Herbstzeitlosen und die Frühäpfel signalisieren das Ende. Abgeerntete Himbeerruten werden geschnitten, Koniferen gepflanzt, für Hecken die letzte Chance für den Sommerschnitt. Kaiserkrone und Madonnenlilie pflanzen.

7. Der Frühherbst:

Zu Beginn ist der Holunder zu ernten und wenn Kornelkirschen und Kastanien reif sind, dann ist das Ende des Frühherbstes da. Das letzte große Farbenspiel im Garten beginnt. Noch kann Gründünger ausgesät werden, Obstbäume mit Herbstdüngung (Kali) versorgen. Es werden Blumenzwiebeln für das nächste Jahr gepflanzt - in Beeten und Töpfen.

8. Der Vollherbst:

Er beginnt mit der Laubfärbung der Rosskastanie und endet, wenn die Eicheln reifen. Der Garten wird nun eingewintert und die Winteräpfel werden geerntet. Winterschlafplätze für Nützlinge wie Stein- und Holzhaufen schaffen, Laubhaufen unter Sträuchern und Bäumen für Nützlinge wie Igel und Kröten liegen lassen, nur vom Rasen muss das Laub wegen Fäulnisgefahr entfernt werden.

9. Der Spätherbst:

Zuerst wirft die Rotbuche die Blätter ab, am Ende der neunten Jahreszeit setzt der generelle Laubfall ein. Den Teich winterfest machen, von Laub und abgestorbenen Pflanzenteilen befreien. Schwere Böden werden jetzt umgegraben, die letzten Kübelpflanzen eingewintert.

10. Der Winter:

Die zehnte und letzte Jahreszeit bringt Gärtnerin und Gärtner die Winterruhe. Der kalendarische Zeitraum umfasst die Monate Dezember bis Februar. Obstbäume bekommen noch einen Kalkanstrich. Es ist aber auch die Zeit für umfassende Gartenplanungen.