Knapp 3500 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche für Büros, Schulungsräume, Ärztedienstzimmer und Labors – das ist eine Baumasse, die man kaum verstecken kann, vor allem nicht im kleinstädtischen Siedlungsgebiet wie am AUVA-Standort in der Waidmannsdorfer Straße in Klagenfurt. „Die Idee, Dach und Fassaden zu begrünen, um sie damit besser in die Umgebung einzufügen, lag also auf der Hand“, erklärt der Architekt Heinz Priebernig von der Wind + Partner ZT GmbH, die den Architekturwettbewerb für das Projekt 2012 gewann.
Die spezielle Form des 12 Meter hohen Gebäudes mit den Schrägflächen im Nordwest- und Südbereich ergab sich durch das geforderte Raumprogramm und den vorgeschriebenen Abstand zu den Grundstücksgrenzen.
Der grüne Maßanzug des Gebäudes ist aber in mehrfacher Hinsicht ein Prototyp, zumal die Bepflanzung auch noch der Sogwirkung der Rettungshubschrauber standhalten muss, die regelmäßig neben dem Haus landen. Konkret wurden die Grünwände aus Aluminiumwannen im Abstand von etwa 50 cm errichtet, in die – gesichert mit Krallmatten – Sedumpflanzen, Moose und alpine Gräser gepflanzt wurden. Eine Tröpfchenbewässerung hält die Pflanzen am Leben. „In Summe gibt es an diesem Standort jetzt mehr Grünfläche als vor dem Bau“, sagt Priebernig.
Zum Energiesystem des Gebäudes gehören Heizung und Kühlung mittels Erdwärme bzw. Wärmepumpe sowie Betonkernaktivierung. Gedämmt wurde der Stahlbetonbau mit Mineralwolle statt EPS. Licht und Sonnenschutz werden über ein Bussystem gesteuert. „Der Mehraufwand zahlt sich aus“, sagt der Architekt. Nach seinen Berechnungen haben sich die Mehrkosten binnen acht Jahren amortisiert.