"Im Lauf des Frühlings suchen verschiedenste Vogelarten ein geeignetes Plätzchen im Garten, um ein Nest zu bauen und eine hungrige Jungenschar aufzuziehen", weiß Eva Karner-Ranner von der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich: "Umso wichtiger ist es, ihnen allen ein warmes Willkommen zu bereiten. Machen Sie mit den BirdLife-Gartentipps Ihren Garten vogelfit und leisten Sie damit in Ihrem eigenen Umfeld einen Beitrag zum Vogelschutz."
Sehen Sie in der Grafik einen Überblick über die heimischen Singvögel
Für "Standvögel"
Die meisten Kohl- und Blaumeisen, die zu unseren häufigsten Gartenvögeln zählen, haben den Winter in der nahen Umgebung ihrer Brutgebiete verbracht, meist nur 10 bis 20 Kilometer entfernt. Ausnahmen bestätigen die Regel: Einzelne, vor allem Jungvögel im ersten Jahr, zieht es doch in südliche Gefilde, etwa nach Südfrankreich oder Norditalien. Ab Februar, bei günstiger Witterung sogar schon im Jänner, sind die Meisen wieder in unseren Gärten, beziehen ihre Reviere, beginnen mit ihrem Gesang und mit der Besichtigung potenzieller Bruthöhlen, bevor sie sich Mitte/Ende März ans Brutgeschäft machen.
Gute Frage: Wie kann ich vermeiden, dass Vögel gegen die Scheibe fliegen?
Für "Teilzieher"
Stieglitze sind mittlerweile den ganzen Winter über bei uns anzutreffen, dennoch zieht ein Gutteil der heimischen Brutvögel nach Südeuropa und wieder retour. Strecken von über 1000 Kilometer aus Spanien und Griechenland sind für österreichische Stieglitze nachgewiesen. Der Großteil dürfte kürzere Strecken zurücklegen und in Norditalien, Kroatien oder Slowenien überwintern. Nach aktuellen Auswertungen aus Deutschland haben sich die Zugstrecken in den letzten Jahrzehnten im Schnitt verkürzt. In unseren heimischen Gärten treffen die ziehenden Stieglitze ab Mitte März ein. Die eigentlichen Brutreviere besetzen sie zumeist im April. Frühestens Ende April beginnen sie mit der Brut.
So holen Sie Nützlinge in den Garten
Für "Kurzstreckenzieher"
Bereits ab Mitte Februar kehren die meisten Stare nach Österreich zurück, nur wenige harren den gesamten Winter bei uns aus. Ihr Winterquartier ist ein großes Gebiet rund ums westliche Mittelmeer. Nachweise von österreichischen Vögeln gibt es aus Nordafrika wie Marokko, Algerien und Tunesien, aus Spanien, Südfrankreich sowie am häufigsten aus Italien. Die Zugstrecken betragen daher häufig rund 400 bis 600 km, teilweise auch über 1000 km. Bei günstiger Witterung beginnen sie bereits Ende Februar nach geeigneten Bruthöhlen Ausschau zu halten. Ernst wird es mit dem Brutgeschäft der Stare ab Ende März. Jetzt benötigen sie zur Jungenaufzucht Baumhöhlen, nehmen aber auch Nistkästen gerne an.
Für "Langstreckenzieher"
Mit ihrem klappernden Gesang verrät die Klappergrasmücke Mitte April, dass sie aus ihrem Winterquartier im östlichen Afrika zurückgekehrt ist. Davor hat sie rund 4000-5000 km zurückgelegt, wobei sie im Gegensatz zu vielen anderen Zugvögeln aus südöstlicher Richtung zu uns fliegt, da ihr Zug sie über Ägypten und den Nahen Osten in die Türkei führt, wo sie Richtung Mitteleuropa umschwenkt. Frühestens Ende April beginnt die Brutzeit des kleinen Gebüschbewohners. Da sich die hübsche Grasmücke meist gut versteckt im Gebüsch aufhält, ist sie schwer zu sehen, umso auffälliger ist ihr Gesang.
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