Angesichts der vielen Pakete, die in der Vorweihnachtszeit unterwegs sind, ruft der Fachbereich Eigentumsschutz des KFV nun zur besonderen Vorsicht auf. Wohnhausanlagen sind laut Sicherheitsbericht (2021) des Innenministeriums besonders beliebte Ziele von Einbrechern. Als Wohnhausanlagen gelten alle Örtlichkeiten in Mehrparteienhäusern, die nicht als Wohnraum oder Kellerabteil genutzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Fahrradabstellräume oder auch Stiegenhäuser. Im Jahr 2021 war der Einbruchsdiebstahl in solchen Wohnhausanlagen sogar die einzige Kriminalitätsform des Einbruchs, die um rund acht Prozent deutlich gestiegen ist. Besonders beliebte Ziele sind laut Statistik Postkästen und Postempfangsboxen sowie Fahrradräume.  

Wie das KFV anhand von detaillierten Täterstudien weiß, ist das Aufbrechen von Türen an Tatorten manchmal gar nicht notwendig, weil diese von den Besitzerinnen und Besitzern untertags gar nicht abgeschlossen werden. Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV appelliert daher: "Besonders abschreckend wirken versperrte Sicherheitstüren, weil dafür richtig gutes Werkzeug notwendig ist, um diese zu überwinden. Auch Alarmanlagen sind effektive Schutzmaßnahmen, zumal für das Ausschalten technisches Know-how notwendig ist, über das Gelegenheitseinbrecher in der Regel nicht in ausreichendem Maß verfügen."

Kaltenegger gibt zudem zu bedenken, dass für den materiellen Schaden von entwendeten oder verloren gegangenen Paketen zwar in der Regel die Paketdienstleister bzw. die Versicherungswirtschaft aufkommen, allerdings nimmt die Abwicklung in der Regel eine gewisse Zeit in Anspruch. Das heißt, im Fall von abhanden gekommenen Weihnachtsgeschenken müssen vor dem Fest noch rechtzeitig passende Ersatzgeschenke bestellt bzw. im stationären Handel gefunden werden. Das sorgt für zusätzlichen Stress, der durch das Ergreifen von ein paar einfachen, aber effektiven Präventivmaßnahmen verhindert werden kann.