Die "Wohnbauförderung Neu" - seit Juli 2006 in Kraft - hat sich offenbar bewährt. "Kärnten ist im Bundesländervergleich sehr gut aufgestellt in ökologischer Wohnbauförderung", betont Gerhard Moritz, Geschäftsführer von "Energiebewusst Kärnten", der Landes-Energieberatung.

Energieausweis. Seit 2006 sieht die Förderstruktur so aus: Zu Beginn wird ein Energieausweis erstellt, der den abzuschätzenden "Treibstoffverbrauch" des Gebäudes darstellt. Die Ergebnisse daraus fließen zu einem großen Teil in den Punktekatalog ein, der für jedes Wohnbauvorhaben erstellt wird und der - je nach erreichter Punkteanzahl - über die Fördermöglichkeiten entscheidet.

Öko-Stufen. Diese Möglichkeiten reichen von Öko-Stufe Eins bis Öko-Stufe Vier, mit gestaffelten Fördertarifen. Das Prinzip: Je ökologisch korrekter die Energieversorgung und je sparsamer das Gebäude, desto höher die Öko-Stufe und damit auch die Förderung (siehe nebenstehende Förderbeispiele). Zusatzförderungen gibt's für Jungfamilien, Haushaltmitglieder mit Behinderung oder Bauvorhaben im ländlichen Raum. Die Öko-Ausrichtung führte bereits zu einer Sensibilisierung der Antragssteller. Moritz: "Jeder will mindestens in Öko-Stufe Zwei. Das hat zur Folge, dass wir uns beispielsweise im Neubau mit Riesenschritten einem Durchschnittswert nähern, der unter 50 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr und Quadratmeter liegt." Zum Vergleich: Nicht thermisch sanierte Häuser, die zwischen 1945 und 1980 gebaut wurden, bewegen sich verbrauchsmäßig meistens zwischen 150 und 200 kWh pro Jahr und Quadratmeter.

Förderungs-Lücke. "Natürlich gibt es Bereiche, in denen wir mit der nächsten Novelle im Juli 2009 nachjustieren müssen", räumt Moritz ein. Etwa in der Förderung von Passivhäusern, die noch nicht dezidiert in die Öko-Wohnbauförderung aufgenommen wurde. Es gab lediglich eine Extra-Förderung für 100 Passivhäuser, die längst ausgeschöpft ist. Ansonsten können Passivhausbauer über ihre Dämmwerte und ihre Heizungs- bzw. Warmwassersysteme Förderungen lukrieren. Ökologische Aspekte fließen in jeder Form ein - etwa ein Punkteabzug für eine extra-dicke Dämmung, die aus erdölbasiertem Styropor besteht. Da kann es passieren, dass selbst Passiv-Häuslbauer nicht in die höchste Öko-Stufe gelangen. Moritz dazu: "Dämmen kann man auch mit nachwachsenden Materialien. Die Bauweise sollte energetisch, als auch in ökologisch klug sein."