"Die Seeimmobilie ist in unserer Region sicher das zentrale Thema", bringt es Dorothea Kleinsasser-Flaschberger von Kaiser & Kleinsasser Immobilien auf den Punkt, fügt aber hinzu: "Sofern man eine solche Immobilie überhaupt bekommt." Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot. Das lässt auch die Preise steigen. Den Quadratmeterpreis für neue Wohnungen setzt Kleinsasser-Flaschberger im Schnitt zwischen 3500 und 5000 Euro an - "je nachdem, ob Seegrund dabei ist oder nicht."

Erste Reihe

Markus Unterdorfer-Morgenstern von der Austrostar Immobilien GmbH verweist auf das Soravia-Projekt, das in der ersten Baustufe schon auf 6000 Euro pro Quadratmeter gekommen sei - "Mit Seezugang würde ich die Preisspanne am Millstätter See zwischen 3700 und 6200 Euro pro Quadratmeter ansetzen." Konkret fallen Unterdorfer-Morgenstern drei neue Projekte mit Seezugang ein: "Ein Projekt in der Seebodner Buch, eines in Döbriach und eines in Dellach." Was die erste Reihe fußfrei am See tatsächlich zu bieten hat? "Unterschiedlich", sagt Unterdorfer-Morgenstern. "In Döbriach haben wir 1600 m2 Seegrund für 13 Wohnungen; zu den 19 Wohnungen "Leben am See" in Seeboden gehören 300 Meter Uferlänge."

An Nachfrage mangelt es nicht. "In der Euro-Krise wollen viele nach dem Motto ,Grundbuch statt Sparbuch' ihr Geld in Immobilien anlegen", berichtet Albert Reiter von Alpeimmo. Er bearbeitet im Mölltal zwar einen ganz anderen Markt als seine Kollegen am See, "seit zwei Jahren bemerken wir aber den Trend, dass wir immer mehr eine reizvolle Alternative für den süddeutschen Kunden werden, der früher etwa in Kitzbühel und Zell am See gekauft hat, sich das nun nicht mehr leisten kann oder will - und über den Felber Tauern zu uns ausweicht." Natur und Landschaft können hier ja locker mithalten, "die Preise sind vergleichsweise aber sehr moderat". Die Richtwerte für ein neues Haus im Nationalparkgebiet? "Zwischen 2000 und 2500 Euro pro Quadratmeter, 3000 Euro sind bei wunderschöner Aussichtslage schon die Obergrenze."

Hermann Regger sieht den gesamten Immobilienmarkt in Oberkärnten positiv und bemerkt einen starken Zuzug auch in Richtung Bezirksstadt Spittal an der Drau. "Unter den Käufern sind auch Holländer, Tschechen und Ungarn." Nur die Italiener würden fehlen, sind sich die Branchenkenner einig - ein Faktum, das derzeit den Immobilienmarkt in Bad Kleinkirchheim auf den Kopf stellt. "Großes Immobilienangebot und wenig Nachfrage", bringen es die Experten auf den Punkt.

Revitalisieren

Wer sparen will oder muss, weicht erfahrungsgemäß auf Gebrauchtimmobilien aus. "Ein renoviertes altes Haus bietet ja nicht weniger Lebensqualität und die Region profitiert davon, dass alte Häuser hergerichtet werden", sagt Peter Zlanabitnig von Raiffeisen Realitäten. Die finanzielle Schmerzgrenze für Kunden liegt hier seiner Erfahrung nach bei einem Kaufpreis von 150.000 bis 200.000 Euro. "Und bei einer Bestandsimmobilie ist ja das meiste schon da - vom Zaun bis zu Dach oder Heizsystem."

Zusätzlich erleichtern die aktuellen Förderrichtlinien nach Erfahrung von Albert Reiter häufig die Kaufentscheidung zwischen Alt und Neu.