Ein Tauziehen unter Streik-Androhung: Am Dienstag gehen die seit längerem ergebnislos laufenden Banken-Kollektivvertragsverhandlungen weiter - für den Fall, dass es erneut keine Einigung gibt, hat der ÖGB bereits die Streikfreigabe erteilt. Betroffen sind rund 73.000 Bankangestellte.

"Das Letztangebot der Arbeitgeber würde bei einem durchschnittlichen Bruttogehalt in der Branche eine Erhöhung von 2,66 Prozent bedeuten", kritisiert die Dienstleistungsgewerkschaft GPA. Des weiteren hätten die Arbeitgeber die Forderung nach einem Arbeitszeitpaket "kategorisch abgelehnt".

"Jetzt sind auch einmal die Beschäftigten an der Reihe"

Und das, obwohl es den Banken gut gehe. "Der unkonsolidierte Jahresüberschuss von 5,699 Milliarden Euro übersteigt alle bisherigen Prognosen. Gleichzeitig unterliegen weniger Beschäftigte durch neue Anforderungen einem immer größeren Arbeitsdruck. Nicht nur die Aktionäre der Banken dürfen von der extrem guten Situation profitieren, jetzt sind auch einmal die Beschäftigten an der Reihe", so der Verhandlungsleiter der GPA, Wolfgang Pischinger.

Arbeitgeber: "Faires Angebot gelegt"

Die Arbeitgebervertreter haben die Arbeitnehmer nach der gescheiterten vierten Runde Ende März zu "zu einer realistischen, faktenbasierten Beurteilung der Situation" aufgrefufen. "Mit 2,66 Prozent Erhöhung plus voller Anrechnung der gesetzlichen Elternkarenzzeiten bei niedrigerer Inflation als im Jahr davor, wurde ein absolut faires Angebot gelegt", so Markus Posch, Verhandlungsleiter der Arbeitgeber.