An Superlativen wird nicht gegeizt. In keinem anderen Land der Welt ist die Pro-Kopf-Quote an Patenten aus dem Bereich Medizintechnik höher als in Israel, in den letzten 25 Jahren nahm die Zahl der Medizin- und Biotechnologiebetriebe von 180 auf mehr als 1000 zu. Erst im September vergangenen Jahres gab es den bislang teuersten Verkauf eines israelischen Unternehmens aus dem Bereich Medizintechnik: Mazor Robotics, ein Spezialist für Wirbelsäulenchirurgie, wurde für 1,45 Milliarden Euro von der irischen Medtronic, dem zweitgrößten Med-Tech-Unternehmen der Welt, übernommen.

"Wir wollen Wissens- und Technologietransfer fördern"

„Israel ist in der Humantechnologie herausragend“, blickt die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl anerkennend Richtung Naher Osten. Ab Sonntag führt sie steirische Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen einer dreitägigen Delegationsreise nach Tel Aviv und Haifa, um die Kontakte in dieses dynamische Ökosystem für Humantechnologie zu intensivieren. Neben den Geschäftsführern der beiden Cluster Human Technology Styria (Johann Harer) und Silicon Alps (Günther Lackner) sind unter anderem auch Vertreter der Grazer Universitäten dabei. Besucht werden einerseits führende Forschungsinstitutionen im Bereich der Digital Health, Cybersecurity und künstliche Intelligenz, andererseits aber auch wichtigste Inkubatoren, wie die auf Bio-Med spezialisierte Shizim Holding. Nach vorbereitenden Gesprächen in Graz im Jänner soll jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet werden. „Wir wollen den Wissens- und Technologietransfer fördern“, so Eibinger-Miedl. Zudem steht ein Besuch der Technion, Israels ältester Universität, auf dem Programm, die wesentlich die Start-up-Szene des Landes befeuert. Klaus Höfler